«Schande der Fussball-Schweiz», titelt BLICK am 13. Mai 2019. «Polizeieinsatz, Matchabbruch, Abstieg! Spieler und Klub kapitulieren vor dem Mob – und sogar vor diesem Neonazi.» Beim Stande von 0:4 gegen den FC Luzern entern GC-Fans in der Swisspor-Arena das Feld. Die Chaoten fordern von den GC-Spielern ultimativ: «Gebt das Leibchen her! Lasst die Hosen runter! Verpisst euch!» Polizisten in Gefechtsmontur verhindern das Schlimmste.
Rekordmeister GC (27 Meistertitel) verliert forfait, steigt erstmals seit 1949 ab. Und danach? Es folgen zwei weitere, höchst turbulente Jahre. Präsident Stephan Rietiker sagt einen Tag danach: «Vielleicht ist dieser Abstieg ja nicht einmal so schlecht. Jetzt haben wir Zeit, uns fundamental zu restrukturieren und alte Zöpfe abzuschneiden.»
Bereits am 6. Juni 2019 schmeisst Boss Rietiker den Bettel hin! Grund: Statt mit einem Budget von 18 bis 19 Mio den sofortigen Aufstieg anzustreben, wollen die Mehrheitsaktionäre nur 12 Mio zur Verfügung stellen. Auch die externen Basler Berater Bernhard Heusler und Georg Heitz geben ihr Mandat ab.
Interimistisch übernimmt Vize-Boss Andras Gurovits. Im September kommt Fredy Bickel als Sportchef. «Sie trennten sich bei YB im Streit! Forte und Bickel: Kann das gut gehen?», fragt Blick. Am 9. Februar 2020 entlässt Bickel Forte. Und holt Goran Djuricin, seinen Spezi aus gemeinsamen Zeiten bei Rapid Wien.
Djuricin bringt’s auf zwei (!) Spiele. Wird durch den Lockdown gestoppt. Als er das Training im Mai 2020 wieder aufnimmt, hat der Klub neue, chinesische Investoren. Und die neue Geschäftsleitung entlässt Djuricin gleich wieder. Zoltan Kadar, früher Assistent von Forte, übernimmt. Und schafft den Aufstieg fast. Es folgt für die Saison 2020/21 der portugiesische Trainer Joao Carlos Pereira. Teile der neuen Geschäftsleitung wollen Pereira schon vor Weihnachten loswerden. Die Chinesen stellen sich quer. Sportchef Bernard Schuiteman und Marketing-Chef Adrian Fetscherin schmeissen darauf ihre Jobs. Am 12. Mai 2021 wird Pereira nach drei Pleiten in Folge entlassen. Wieder übernimmt Kadar. Jetzt mit Erfolg!