Talsohle wohl durchschritten
Dem Schweizer Cup gehts auch finanziell wieder besser

Der Schweizer Cup feiert sein 100-jähriges Jubiläum, auch weil die Schweiz als einziges Land den Wettbewerb trotz Weltkriegen oder der Corona-Pandemie in jedem Jahr ausgetragen hat.
Publiziert: 17.08.2024 um 14:24 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2024 um 15:52 Uhr
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Für SFV-Präsident Dominique Blanc hat der Schweizer Cup nach wie vor einen «hohen Wert».
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Der Schweizer Cup hat schwierige Jahre hinter sich, schien er doch phasenweise von seinem Glanz verloren zu haben. Die Kleinen freuen sich zwar, wenn es die Glücksfee gut mit ihnen meint und sie einen Grossen wie YB, Basel oder den FCZ empfangen dürfen, der Organisationsaufwand, ein solches Volksfest durchzuführen, ist aber noch immer enorm. Und die Kosten für Infrastruktur und Sicherheit brachten in der Vergangenheit so manchen Dorfklub an seine Grenzen. Gelegentlich wurde auch das Heimrecht getauscht, sodass der Unterklassige auswärts antrat, was nicht im Sinn des Erfinders ist.

Der Cup kämpfte auch mit finanziellen Problemen. Seit 2020 fehlt ein Hauptsponsor des Wettbewerbs, der direkt vom SFV vermarktet wird. In den Jahren 2019 bis 2021 kumulierte sich für den Verband ein Verlust von rund 1,3 Millionen Franken, was einerseits daran lag, dass der Cup-Final, die wichtigste Einnahmequelle, 2019 zwischen Basel und Thun (2:1) nur 20'500 Fans anlockte und das Endspiel 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie vor praktisch leeren Rängen stattfand.

Für die Cup-Finalisten gibts 250'000 Franken

Nun scheint es, als hätte der Traditionswettbewerb die Talsohle durchschritten. Zwar ist die Vermarktung von TV-Rechten eingeschränkt, auch weil der Final im Free-TV gezeigt werden muss, und noch immer wurde kein Hauptsponsor gefunden. Immerhin hat der SFV aber einen neuen kommerziellen Partner an Land gezogen, sieben weitere werden gesucht. Dank dem ausverkauften Cup-Final resultierte 2023 ein Gewinn von 773'000 Franken. Und auch der diesjährige Final zwischen Servette und Lugano in Bern war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Dadurch kann der SFV den 64 Teilnehmern auch wieder Prämien ausschütten. Die Teilnehmer der 1. Runde erhalten 2000 Franken, die beiden Finalisten 250'000 Franken, zudem partizipieren diese an den Ticket-Einnahmen des Finals. Und zu guter Letzt hat der Cupsieg auch einen sportlichen Wert, darf der Sieger doch nicht nur die Sandoz-Trophäe in die Höhe stemmen, sondern nimmt auch an der Qualifikation der Europa League teil.

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