«Sehr schade, hat es nicht geklappt»
Dorfklub-Coach Lichtsteiner stiehlt Winti-Stars die Show

Winti schlägt Wettswil-Bonstetten, doch die Super-League-Stars sind am Freitagabend trotzdem nicht die Gefragtesten.
Publiziert: 17.08.2024 um 09:34 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2024 um 15:52 Uhr
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Stephan Lichtsteiner, Ex-Nati-Captain und jetzt Trainer in Bonstetten.
Foto: keystone-sda.ch
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Pascal RuckstuhlSport-Desk-Reporter

Normalerweise freut sich an einem Cup-Match vor allem der Underdog auf den Favoriten. Sich einmal mit den Besten des Landes messen, gegen Profis antreten, als Fan ein Autogramm abstauben. Beim Cup-Match in der ersten Runde zwischen Dorfklub Wettswil-Bonstetten und dem FC Winterthur (1:2) ist das aber etwas anders. Der mit Abstand grösste Star, von dem alle was wollen, steht nicht beim Super Ligisten aus Winterthur im Kader oder an der Seitenlinie, er coacht bei Bonstetten. Stephan Lichtsteiner, Ex-Nati-Star, ist seit diesem Sommer Trainer beim Erstliga-Klub.

Lichtsteiner posiert für Fotos ...

Während die Winti-Spieler nach Spielschluss in die Kabine zotteln, muss Wettswil-Trainer Lichtsteiner noch Foto um Foto machen, kommt fast nicht zum Reden, weil er immer wieder unterbrochen wird, um Fan-Bilder zu machen. Schliesslich klappts doch noch: Lichtsteiner mit angeschlagener Stimme und enttäuscht: «Wir waren sehr nahe dran, haben dem Favoriten alles abverlangt. Sehr schade, hat es nicht geklappt.»

Bonstetten hält bis zur 50. Minute die Null, lässt insgesamt nicht viele Winti-Chancen zu. Doch am Ende gewährt der Dorfklub dem Super-League-Klub die eine Chance zu viel: Maluvunu, Ex-YB-Junior, nutzt das mit einem sehenswerten Treffer aus und schiesst Winti in die zweite Runde.

... und verteilt dann weiter Autogramme

Lichtsteiner, der als Spieler formell ausgedrückt gerne mit Gegner und Unparteiischen diskutierte, wirkt während des ganzen Cup-Matchs über relativ gelassen. Fast schon ein Trainer-Musterknabe! In einem Zweikampf, in dem Winti-Verteidiger Loïc Lüthi seinen Gegenspieler umhaut, hätte er allen Grund für eine Reklamation gehabt. Doch seine Reaktion ist eigentlich gar keine: Ruhig und gelassen nimmt Lichtsteiner die Szene zur Kenntnis.

Woher die Lockerheit? Lichtsteiner weicht aus, sagt dann aber: «Wir konzentrieren uns auf uns selber. Das muss reichen.» Dann rückt er nach dem Cup-Fight nochmals seine Mannschaft in den Vordergrund. «Ich bin trotz Niederlage brutal stolz auf unser Team», bilanziert der Ex-Nati-Star – und geht daraufhin weiter Autogramme verteilen und für Fotos posieren.

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