2021 und 2022 war der FC St. Gallen noch Cupfinalist. Und in der Meisterschaft zuletzt vier Mal ungeschlagen geblieben. Doch ein jurassischer Stolperstein erweist sich im K.o.-Wettbewerb als zu schwer: Die SR Delémont, Vierte in der Promotion League, beendet das Espen-Cup-Abenteuer früh. Und das war weder für Sieger wie Besiegte überraschend.
Steven Oberle, der starke Goalie der Jurassier, sagte zum Beispiel auf SRF: «Als wir den Platz betraten und diese Kulisse sahen, da wussten wir schon: Da ist alles möglich.» Und überhaupt: Der Unterschied zwischen Promotion und Super League sei ja auch nicht alle Welt ... Nur eines bedauert der 31-Jährige: «Leider ist Sonntag. Aber wir trinken schon eines mehr als sonst.» Und für die Sensation und den anschliessenden Platzsturm der fast 4000 Fans fand der ehemalige FCB-Junior ein sehr schönes Wort: «Atemberaubend!»
Ausflüge in die Welt der Poesie würden eigentlich auch gut zu Espen-Coach Peter Zeidler passen. Doch der blieb eher der Prosaik verhaftet und rang mit den Worten: «Der Cup war ein grosses Ziel von uns. Wir wollten unbedingt wieder in den Final. Der Fussball bedeutet den Menschen in St. Gallen viel. Umso bitterer ist dieses Ausscheiden.»
Zeidler bedient
Der Deutsche sah in den Jurassiern die verdienten Sieger. Nur: Warum? Lags an der Einstellung? «Nein», glaubt Zeidler. «Diese stimmte. Aber Einstellung alleine reicht nicht. Es braucht auch den unbedingten Willen zu gewinnen. Und die Leidenschaft, im Cup noch mehr.» Da sei Delémont besser gewesen. Tönt doch nach einer ausführlichen Analyse. Dabei betonte der St. Galler Trainer immer wieder: «Mir fehlen die Worte.»
Und Zeidler hatte nicht etwa eine 1b-Elf ins Rennen geschickt. Einzig Goalie Zigi und Stürmer Geubbels sassen auf der Bank. Und doch hintersinn sich Zeidler: «Vielleicht habe ich falsch aufgestellt.» Eine Suche nach Ausflüchten gibts bei St. Gallen nicht. Das ist das einzig Positive an diesem verkorksten Sonntag.