Auf einen Blick
- Rrudhani ist die tragische Figur beim FCL-Out
- Warum seine gelb-rote Karte besonders bitter ist
- «Das hat uns sehr weh getan», meinen seine Kollegen
Schon ewig lange nicht mehr hat sich Luzern so früh aus dem Cup verabschiedet. Das letzte Mal vor zwölf Jahren beim 1.-Runden-Out 2012 im Penaltyschiessen gegen Delémont. In der Zwischenzeit kam der FCL sechsmal mindestens in den Halbfinal, 2021 gelang der Sieg. Die peinliche Niederlage vor einem Jahr, ebenfalls gegen die Jurassier, passierte im Achtelfinal, eine Runde weiter als diesmal.
Die tragische Figur bei der 0:1-Pleite in Aarau: FCL-Flügelspieler Donat Rrudhani (25), der auf diesem Rasen im Brügglifeld beim Gegner den Sprung vom Amateur- in den Profifussball machte.
Aarau grub den Kosovaren 2019 bei den Black Stars aus und transferierte ihn drei Jahre später weiter zu YB. Nun kickt er leihweise in Luzern, will es an diesem Cupabend in seiner alten Heimat in ausverkauftem Haus (8450 Fans) besonders gut machen. Zu gut.
Rrudhani läuft, bietet sich überall auf dem Feld an, kommt zu Möglichkeiten. Nach zwei vergebenen Grosschancen, eine davon verstolpert er (52.), läuft er an der Strafraumgrenze in Position. Grbic legt zu ihm rüber, Rrudhani legt sich den Ball zurecht, will abziehen und sieht nicht, dass sich Aaraus Obexer dazwischenwirft. Volltreffer! Aber nicht ins Tor, sondern in Obexers Bein. Mit Gelb-Rot fliegt Rrudhani vom Platz (70.).
«Das hat uns schon sehr weh getan»
Es ist der Schlüsselmoment der Partie. Sofort nimmt FCL-Trainer Frick Stürmer Klidjé raus, bringt Verteidiger Ottiger. Aarau übernimmt das Spieldiktat und erzielt zwölf Minuten später durch Yannick Toure den Siegtreffer. Durch den Mann, der als Junior einst YB verärgerte.
Die Geschichten vom Cup-Wochenende
«In Unterzahl wurden wir viel zu passiv», ärgert sich FCL-Captain Dorn danach. Sofort fügt er an: «Man muss Donat in Schutz nehmen, das war bei weitem nicht so gewollt und sehr unglücklich. Kein Vorwurf an ihn, obwohl uns die rote Karte schon sehr weh getan hat.»
«Einen Vorwurf kann man ihm nicht machen», sagt auch FCL-Verteidiger Knezevic: «Er will schiessen, der Gegenspieler hält das Schienbein hin. Ich weiss nicht, ob ich als Schiri hier zum zweiten Mal Gelb gegeben hätte. Klar hat uns das danach wehgetan zu zehnt.» Der FCL leckt wegen Rrudhani seine Wunden. Wegen des Mannes, der es besonders gut machen wollte.