Magnin empfängt Krisen-FCZ
«Mitleid mit dem Schweizer Meister? Sicher nicht!»

Lausanne-Trainer Magnin freut sich auf den Cup-Kracher gegen seinen Ex-Klub und ist entspannt. Viel weniger gemütlich ist die Situation für FCZ-Trainer Foda.
Publiziert: 18.09.2022 um 12:35 Uhr
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Am Sonntag empfängt Ludovic Magnin mit Lausanne sein Ex-Team, den FC Zürich.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
Michael Wegmann

Lausanne brennt aufs Cup-Spiel gegen den kriselnden Meister FCZ, vor allem Trainer Ludovic Magnin. Schon bei der Auslosung hat er gejubelt. «Ich habe mich sofort bei der Losfee Beni Huggel bedankt», sagt Magnin, «es ist schön für uns, dass wir einen so attraktiven Gegner bekommen.»

Für ihn persönlich werde das Aufeinandertreffen besonders emotional, so Magnin. «Ich habe zehn Jahre beim FCZ verbracht, erst als Spieler, dann als Nachwuchstrainer und schliesslich als Trainer der 1. Mannschaft. Ich habe dem Klub und Cillo und Heliane Canepa viel zu verdanken. Sie haben an mich geglaubt und mir die Chance gegeben …»

«Böses Blut gibts sicher nicht!»

Im Oktober 2020 nach drei Meisterschaftspartien und einem Punkt wird Magnin beim FCZ entlassen. Sein letztes Spiel ist ausgerechnet ein 0:4 in Lausanne. «Böses Blut gibts wegen der Entlassung aber nicht», sagt der ehemalige Nati-Star, «die Trennung kam zum richtigen Zeitpunkt. Ich freue mich sehr, alle wiederzusehen, und hoffe, dass auch Heliane und Cillo nach Lausanne kommen.»

Nur weil er so positiv über seinen Ex-Klub und seine ehemaligen Vorgesetzten spricht, gibts aber keine Geschenke. «Logisch sind wir Aussenseiter. Aber wir haben sicher auch unsere Chance auf einen Sieg – und die wollen wir nutzen.» Kein Mitleid mit den kriselnden Zürchern? Magnin: «Mitleid mit dem Schweizer Meister? Sicher nicht! Wir werden alles tun, um dem FCZ ein Bein zu stellen.»

Cup-Kracher gegen den FCZ hin oder her. Bei den Waadtländern hat die Meisterschaft Priorität. «In dieser Saison, in der drei Teams die Chance haben, aufzusteigen, wollen wir angreifen», sagt Magnin. Sollte man aber vor der Länderspiel-Pause noch den FCZ aus dem Cup werfen, sei das natürlich auch okay, sagt der letzte Zürcher Cup-Sieger-Trainer.

Und was meint er zum veritablen Fehlstart seines Ex-Teams in der Meisterschaft mit zwei Punkten aus acht Spielen? Magnin: «Da werden Sie von mir sicher nichts hören. Ich weiss nur, dass man eine derart perfekte Saison mit dem Meistertitel erst einmal verdauen muss. Das habe ich bei Bremen und Stuttgart auch erlebt.»

Der FCZ und Trainer Foda brauchen einen Sieg

Sein Gegenüber FCZ-Trainer Franco Foda dürfte am Sonntag weit weniger entspannt sein. Er verlor die letzten fünf Spiele mit dem Meister in Serie. Eine weitere Pleite sollte vor der Nati-Pause nicht dazukommen – sie würde das Cup-Out gegen einen Unterklassigen bedeuten und könnte die eine zu viel sein.

Übrigens: Nicht nur Magnin wurde beim FCZ nach einem Spiel in Lausanne entlassen, auch der heutige Union-Trainer Urs Fischer musste im März 2012 nach einer Partie in Lausanne seinen Spind räumen. Nach einem 1:0-Sieg notabene.

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