FCZ als FCB-Vorbild?
Der Cup ist die letzte Chance für Europa

Der letzte Cupsieger, der in der Meisterschaft derart kriselte wie der FCB in dieser Saison, war der FCZ vor acht Jahren. Und dieser stieg Ende Saison gar ab!
Publiziert: 01.11.2023 um 14:25 Uhr
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Unvergessen: Die FCZ-Routiniers Yapi und Nef bringen die Cup-Trophäe am 29. Mai 2016 zu den FCZ-Fans ...
Foto: BENJAMIN SOLAND

Den Titelkampf muss der FCB bereits nach elf Ligapartien abschreiben: 19 (!) Punkte Rückstand auf Leader FCZ, 17 auch schon hinter dem Zweiten YB. Sogar die Finalrunde der besten sechs ist für die Basler in weite Ferne gerückt: Lugano, Winterthur und Yverdon auf den Plätzen 6, 7 und 8 liegen auch schon 11 Zähler weg. 

Bisher hat sich noch kein einziger Klub, der nach 11 Partien Letzter war, über die Liga für Europa qualifizieren können.

Laut Statistik bleibt für die leidgeprüften Basler nur noch der Cup-Wettbewerb, um sich das so eminent wichtige Europa-Ticket zu sichern. Der Cup-Titel würde die 3. Qualirunde oder die Playoffs für die Europa League bedeuten. 

In der Meisterschaft kein Bein vors andere bringen und den Cup gewinnen. Geht das? Ja. Ausgerechnet der grosse FCB-Rivale FCZ hats vorgemacht. In der Saison 2015/16 stieg der spätere Cupsieger sogar ab. Unvergessen die traurigen Bilder, wie die FCZ-Führungsspieler Alain Nef und Gilles Yapi am 29. Mai 2016 den Pokal vor die Südkurve stellten und sich dann in die Kabine verzogen. 

Noch ist nicht einmal ein Drittel der Saison gespielt – vom Abstieg ist der inferiore FCB noch weit entfernt. Vom Cupsieg auch. Da fehlen noch vier Siege. Am Mittwoch wartet mit dem SC Kriens aus der Promotion League im Achtelfinal die erste Hürde.

Fabian Frei: «Da fehlt irgendwo der Wille oder der Glaube»

Eine Hürde, die man vor kurzem mit dem B-Team und aus dem Stand genommen hätte. Eine Hürde, über die man in der jetzigen Verfassung aber stolpern könnte. FCB-Routinier Fabian Frei ist nach dem desolaten 0:3 in Lausanne so richtig bedient. «Nach einem solchen Auftritt fehlen mir die Worte, ich habe eine absolute Leere», sagte der Routinier. Am Ende sei man zehn Minuten in Überzahl gewesen, sagt er zu Blue, «doch es war Lausanne, das zu Chancen kam. Wir sind nicht einmal in den gegnerischen Strafraum gekommen. Da fehlt irgendwo der Wille oder der Glaube.» 

Seither redet keiner beim FCB mehr öffentlich. Die Pressekonferenz von Trainer Heiko Vogel vor dem Cupspiel war rasch gestrichen worden. Und auch sein Nachfolger Fabio Celestini widmet sich zuerst seiner neuen Mannschaft. Alarmstufe Rot beim FCB vor dem Achtelfinal in Kriens, wo ein Sieg zwar Pflicht, aber keine Selbstverständlichkeit ist: Es ist noch nicht lange her, da hat sich der FCB schon einmal im Achtelfinal gegen einen drittklassigen Gegner verabschiedet. 2021 mit dem 0:1 bei Étoile Carouge. Mit dem Unterschied, dass man beim Cup-Out vor zwei Jahren unter Trainer Patrick Rahmen noch europäisch vertreten war und in der Meisterschaft auf Platz 1 gestanden hat. 

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