88. Minute. Varol Tasar läuft über den halben Platz, umdribbelt Francesco Ruberto und schiebt zum 2:0 für den FC Luzern ein. Die Entscheidung in diesem Cup-Achtelfinal! Riesenjubel bei den mitgereisten FCL-Fans. Riesenfrust bei den Anhängern des Heimteams!
Einer auf der Haupttribüne übertreibts. Plötzlich fliegt in hohem Bogen ein Stück Brot in Richtung FCL-Bank, dann folgt ein voller Bierbecher. Trainer Fabio Celestini steht unweit daneben. Wütend verwirft er die Hände, gestikuliert in Richtung des Werfers – Ersatzspieler und Staff sind ebenfalls aufgebracht.
Schon wieder eine unschöne Szene in einem Schweizer Stadion.
Erst als die Zuschauer auf der Tribüne den Becherwerfer beruhigen – und Ref Sandro Schärer kurz mit Celestini Rücksprache hält, glätten sich die Wogen.
Kurz darauf ist Abpfiff. Und Celestini kann bereits wieder herzlich lachen. Er freut sich im Scherz über «gratis Brot und Bier», wird dann aber wieder ernster: «Es gibt immer zwei, drei Idioten. Und das war klar ein Idiot! Solche Sachen brauchen wir im Fussball nicht!»
Mission Titelverteidigung kann weitergehen
Bezüglich der (wenig glanzvollen) FCL-Leistung spricht er hinterher ebenfalls Klartext. Schön sei es nicht, was seine Mannschaft momentan zeige. Aber das sei gerade zweitrangig: «Nun ist es wichtig für uns, dass endlich die Resultate stimmen. Mit den Unentschieden in Basel (1:1) und Bern (1:1) sowie den Siegen gegen St. Gallen (2:0) und Schaffhausen stimmt die Richtung.» Dann fügt er an: «Im nächsten Schritt zeigen wir hoffentlich auch wieder einen besseren Fussball.»
Erstmal freut sich der FCL-Coach aber darüber, das Saisonziel Cup-Titelverteidigung weiterhin verfolgen zu können. Im Viertelfinal gehts gegen Biel.
Mit Basel, YB und dem FCZ sind die drei aktuell besten Teams der Super League bereits ausgeschieden. Celestini: «Das zeigt, dass der Cup ein komischer Wettbewerb sein kann. Umso wichtiger ist unser Sieg in Schaffhausen!»