So wild feiern die FCB-Fans die Halbfinal-Quali
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Im Zentrum von Sanremo (I):So wild feiern die FCB-Fans die Halbfinal-Quali

Vier Basler waren in Nizza im Stadion
«Ich tat so, als wäre ich enttäuscht»

Ein Erlass des französischen Innenministeriums verbot es den Fans des FC Basel, nach Nizza zu reisen. Vier Fans aus dem Jura konnten die Qualifikation für den Halbfinal der Conference League hautnah miterleben. Ein Interview.
Publiziert: 21.04.2023 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2023 um 13:59 Uhr
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Trotz des gesperrten Gästesektors schafften es vier Basler Fans ins Nizza-Stadion.
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Davet

Wie viele andere Jurassier ist auch Christian* Fan des FC Basel. Der Mittzwanziger liebt den Klub «seit seiner Geburt», wie er meint. 2013 sass er vor dem Fernseher, als sich Basel gegen Tottenham Hotspur historisch für den Halbfinal der Europa League qualifizierte.

Jetzt, zehn Jahre später, ist er alt genug, um die europäischen Erfolge seines Lieblingsvereins live im Stadion mitzuerleben. Als der Viertelfinal der Conference League ausgelost wurde, wollte er mit drei Freunden zum Auswärtsspiel nach Nizza reisen. Noch am selben Tag wurde der Flug an die Côte d'Azur gebucht.

Conference League: Vier Basler waren in Nizza im Stadion

Am Morgen des Rückspiels dann die schlechten Neuigkeiten: Frankreich verbietet den FCB-Fans den Einlass ins Stadion, unter anderem wegen des Gewaltpotenzials der Basler Fankurve. Christian und seine Kollegen liessen sich vom Verbot nicht abschrecken und kauften stattdessen Tickets, die eigentlich für Nizza-Fans gedacht waren. Mit Blick spricht Christian über seinen einmaligen Abend inmitten von Nizza-Fans.

Blick: Bereits vor zwei Tagen sah es für die Basler Fans, die nach Nizza reisen wollten, nicht gut aus. Haben Sie jemals daran gedacht, die Reise abzusagen?
FCB-Fan Christian: Nein, wir haben uns das eher wie Urlaub in Südfrankreich, in Nizza, vorgestellt. Wenn wir es nicht zum Spiel geschafft hätten, dann wäre das eben so gewesen. Und tief in uns drin gab es immer diese kleine Hoffnung, dass es doch noch klappen würde. Wir sagten uns, dass wir im schlimmsten Fall versuchen würden, vor Ort Tickets zu bekommen. So kam es dann auch.

Wir können uns vorstellen, dass Sie einen besonderen Tag erlebt haben ...
Wir waren seit einer Stunde in Nizza und spazierten auf der Promenade des Anglais, als wir erfuhren, dass das Verbot offiziell war. Wir waren natürlich enttäuscht.

War es für Sie eine Option, sich den FCB-Fans in Sanremo anzuschliessen?
Als wir gesehen haben, dass sie sich in Sanremo treffen wollten, dachten wir uns, dass es ein bisschen weit weg ist. Es wären 45 Minuten mit dem Taxi oder zwei Stunden mit dem Zug gewesen. Wenn wir keine Plätze bekommen hätten, hätten wir uns das Spiel in einer Bar oder im Hotel angesehen.

Was haben Sie dann gemacht?
Wir haben auf Plattformen für Wiederverkäufer nach Tickets gesucht. Bei Viagogo gab es vier Tickets für 18 Euro pro Stück. Wir dachten, dass es sich wahrscheinlich um einen Betrug handeln würde bei diesem Preis. Wir versuchten es aber – und es funktionierte.

Sie hatten also keine Probleme, mit diesen Tickets ins Stadion zu kommen?
Drei der vier Tickets wurden akzeptiert, eines nicht. Doch die Securitys sagten sich: «Das ist eine Gruppe, das ist wahrscheinlich ein technischer Fehler.» Einer von uns kam also ohne gültiges Ticket ins Stadion.

Wurden Sie von den Securitys nicht gefragt, welchen Verein Sie unterstützen?
Wir haben uns einen Spieltags-Schal mit der Aufschrift Nizza – Basel gekauft, damit wir nicht mit leeren Händen ins Stadion gehen und die Leute uns nicht zu viele Fragen stellen würden. Bei unserem Sitznachbarn klappte dies allerdings nicht.

Was meinen Sie damit?
Wir setzten uns hin und der Mann neben uns fing an, mit uns zu reden. Nach fünf Minuten sagte er: «Ihr seid doch für Basel, oder?» Er erkannte unseren Akzent und wusste, dass wir nicht aus Nizza waren. Aber er war ein netter Kerl und es lief gut.

Sie haben also nicht einmal versucht, den südfranzösischen Akzent zu kopieren?
(Lacht) Wir hätten es probieren können, aber ich denke nicht, dass es funktioniert hätte.

Haben Sie im Stadion auch andere Basler Fans getroffen?
Nicht weit von uns entfernt war ein Deutschschweizer, der sich scheinbar nicht um die Regeln scherte. Alle schauten ihn komisch an, aber das war ihm egal. Am Ende passierte nichts.

Hatten Sie zu keinem Zeitpunkt Angst, entdeckt zu werden?
Wir waren so ruhig wie möglich und haben über unsere Tore nicht zu laut gejubelt. Am Ende des Spiels haben wir uns bemüht, nicht zu laut zu sein und nicht zu zeigen, dass wir uns freuen. Ich hatte zwar keine Angst vor Reaktionen seitens der Nizza-Fans. Aber hier zu sein, war illegal, und ich hatte keine Lust, aus dem Stadion geworfen zu werden und Probleme mit der Polizei zu bekommen.

Mussten Sie sich sehr zurückhalten, als Basel den Ausgleich erzielte?
Wir versuchten uns zu konzentrieren, aber es war schwierig. Vor allem wegen der Spannung im Stadion.

Dann kam der Siegestreffer.
Ich habe mein Gesicht mit meinen Händen verdeckt und tat so, als wäre ich enttäuscht. Aber in meinem Kopf habe ich gefeiert.

*Name geändert

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Mannschaft
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SK Rapid Wien
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6
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FC Lugano
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Legia Warschau
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6
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6
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14
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1
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16
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