«Können gerne drei- bis viermal die Woche zurückkommen»
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Bar-Frau vermisst die FCB-Fans:«Können gerne drei- bis viermal die Woche zurückkommen»

Fans des FC Basel haben sich in Sanremo gut benommen
«Sie haben sogar die Piazza geputzt»

Ein Tag nach der grossen improvisierten Fussball-Party der FC Basel-Fans ist in der italienischen Hafenstadt wieder Ruhe eingekehrt. Blick sprach mit Wirten und Geschäftsinhabern. Ihre Bilanz: Die Schweizer waren nett. Sie dürfen sogar wiederkommen.
Publiziert: 21.04.2023 um 19:53 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2023 um 11:59 Uhr
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In der Fussgängerzone von Sanremo ist wieder Ruhe eingekehrt. Am Donnerstagmittag überrollten Hunderte von FCB-Fans die Via Giacomo Matteotti bis hin zum berühmten Ariston-Theater.
Foto: Myrte Müller
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Myrte MüllerAussenreporterin News

Sanremo hat am Freitag seinen Stadtkern wieder. Die Pflastersteine sind blitzblank. Die Menschen schlendern entspannt durch die Fussgänger-Zone. An der Eisdiele muss man nicht anstehen. Und auch die Strassenmusiker sind wieder zu hören. Dolce Vita, als ob nichts geschehen wäre.

Das sah am Donnerstag noch ganz anders aus. Eigentlich wollten die Fans des FC Basel zum Spiel nach Nizza. Doch die Franzosen stoppten die 15 Fan-Busse an der Grenze in Ventimiglia. Das französische Innenministerium fürchtete Randale im Stadion und verbot den Schweizern, nach Nizza zu reisen.

The Show must go on – dann halt in Italien

Die Party sollte dennoch steigen. Die Muttenzerkurve rief kurzerhand dazu auf, den Match in Sanremo zu verfolgen. So rollte sie an, die rot-blaue Basler Walze. Erst durch die Via Giocomo Matteotti, dann am Ariston-Theater vorbei auf die Piazza, wo der mitgebrachte Public-Viewing-Screen aufgebaut wurde. Gefragt allerdings haben FCB-Fans niemanden.

«Es war etwa 13.30 Uhr. Da schob sich diese Masse an jungen Männern durch unsere Fussgängerzone», erinnert sich Maurizio Merico (58) von der Bar Melody, «wir hatten Schiss, richtig Panik. Es waren Hunderte von Kerlen. Sie waren angetrunken». Doch am Ende, so der Wirt, sei alles gut gegangen. «Sie konnten bei uns Kaffee bestellen oder eine Cola. Bier haben wir ihnen nicht ausgeschenkt».

Auch an der Eisdiele Compagnia del Gelato marschierten die FCB-Fans vorbei. «Einige haben Eis gekauft. Sie sprachen Deutsch, manche konnten Englisch, einer sogar Italienisch», erzählt Ilaria Donato (20). Das seien liebe Jungs gewesen, «sie haben gesungen, getrommelt, gegrölt, ihre Fahnen geschwenkt. Aber sie haben sich gut benommen. Sie haben sogar am Ende des Spiels die Piazza geputzt». Die Eisverkäuferin zieht noch einen FCB-Sticker hervor. «Den haben sie uns auf die Glasfront geklebt», fügt Ilarias Kollegin Azzurra Genovese (21) hinzu.

«Die Schweizer waren sehr nett»

Gegen die Sprechchöre, den Trommelwirbel, die ohrenbetäubend gute Laune hat Gitarrist Eugenio (44) keine Chance. Er hat seinen festen Platz in der Gasse. Doch am Donnerstagmittag musste er sein Instrument zeitweise absetzen. Dennoch, der gebürtige Moldawier ist begeistert vom unerwarteten Besuch. «Die Schweizer waren sehr nett. Sie haben mir auch ein paar Euros gegeben» sagt der Strassenmusiker, «alles war perfekt, kein Problem».

Roberta Rota (52) ist anderes Publikum gewohnt. Die Italienerin bietet im babyrosa Verkaufsraum Glitzerschmuck von Swarovski an. «Plötzlich tauchte gestern dieser grosse Umzug auf. Es herrschte ein heilloses Durcheinander. Die Fans sperrten die Gasse vor dem Ariston-Theater. Ich wusste gar nicht, was da passierte, war etwas verwirrt. Uns hat ja niemand etwas gesagt». Doch es habe keine Aggressionen gegeben, alles sei gut gelaufen. «Ich frage mich, warum Frankreich die Fans nicht ins Land gelassen hat».

Mitten im Geschehen stand auch Andreea Radulescu (34). Die Rumänin führt mit ihrem Lebensgefährten eine Beiz an der Piazza. «Der Trubel begann gleich nach Mittag und ging bis Mitternacht. Es waren vielleicht 400 Menschen. Die Fans haben bei uns einen Aperitif bestellt, sich dann das Spiel angesehen. Sie haben gesungen und Bier getrunken», erinnert sich die Wirtin, «alles war entspannt, bis dann die Polizei kam. Aber auch danach gab es keinen Ärger. Meinetwegen können die Schweizer jederzeit wiederkommen, von mir aus auch drei bis viermal die Woche».

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