Erst Nati-Höhenflug, dann Brügge-Bruchlandung
Die verrückten zwölf Stunden von FCSG-Witzig

Wie Nati-Neuling Christian Witzig die emotionale Achterbahnfahrt am Donnerstag erlebte. Welches Nati-Trikot er als Kind getragen hat und warum er nicht Pfarrer geworden ist.
Publiziert: 04.10.2024 um 18:21 Uhr
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St. Gallens Mittelfeldmann Christian Witzig (Bild) erlebt turbulente Stunden.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus

Auf einen Blick

  • Christian Witzig wurde erstmals zur Schweizer Nati berufen
  • Er wollte ursprünglich Pfarrer werden
  • Der letzte St.Galler in der Nati war Leonidas Stergiou
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stefan KreisReporter Fussball

Der Tag beginnt für Christian Witzig mit einem Anruf in Abwesenheit. Murat Yakin, der Nati-Trainer, will dem St.Galler Mittelfeldspieler mitteilen, dass er am Montag zur Nationalmannschaft stossen wird und spricht ihm auf die Combox. «Ich habe die Sprachnachricht gar nicht gesehen und habe sofort zurückgerufen», sagt Witzig.

Aus heiterem Himmel kommt das Aufgebot nicht. Weil der 23-Jährige schon in der letzten Saison zu den spektakulärsten Spielern der Liga gehörte. Und weil er zuletzt auf der erweiterten Nati-Liste gestanden hat. Gleichwohl sei es als FCSG-Profi nie selbstverständlich, für die Nati zu spielen, so der 23-Jährige: «Man spielt bei einem kleinen Verein aus einer kleinen Region, drum ist ein Aufgebot schon sehr speziell.»

Der bislang letzte St.Galler Profi, der in die Nati berufen wurde, ist der mittlerweile beim VfB Stuttgart unter Vertrag stehende Leonidas Stergiou. Generell sind bekannte Namen, die sowohl das grün-weisse als auch das rote Trikot getragen haben, selten. Leopold Kielholz schoss das erste WM-Tor in der Geschichte der Schweiz, Rolf Blättler wurde dreimal in Folge Torschützenkönig der Nati, Jörg Stiel, Marc Zellweger und Marco Zwyssig sind weitere Namen. Über allen aber steht der 75-fache Nationalspieler Tranquillo Barnetta.

Der debütierte im zarten Alter von 19 Jahren für die Schweiz und qualifizierte sich 2006 für die WM in Deutschland. Das Turnier sei seine erste Nati-Erinnerung, sagt Witzig. Damals ist er fünf Jahre alt. «Die Heim-EM zwei Jahre später habe ich dann intensiv verfolgt», sagt Witzig. Getragen hat er, wie könnte es anders sein, das Trikot mit der Nummer 16 von Barnetta.

Witzig wollte wie der Vater Pfarrer werden

Auch ein Trikot von Zubi hat der kleine Christian gehabt. Und zwar selbstgebastelt, wie sein Vater Kurt einst im Blick verraten hat. Der ist Pfarrer in einer Thurgauer Gemeinde, Sohn Christian spielte einst mit dem Gedanken, in dessen Fussstapfen zu treten. Weil er aber nicht gerne vor Leuten spricht, hat er diesen Plan wieder verworfen. Nach dem Nati-Aufgebot aber kommt Witzig nicht drumherum, am Donnerstagnachmittag vor der Mannschaft eine Rede zu halten.

Es ist der Beginn der emotionalen Achterbahnfahrt, nur wenige Stunden später legen die St.Galler auswärts in Brügge eine Bruchlandung hin. «Das Spiel war das Gegenteil meiner Gefühlswelt nach dem Nati-Aufgebot», sagt Witzig. Gross analysieren aber will er die Pleite nicht. «Es gilt, das Ganze abzuhaken. Wir haben sechs Tore kassiert und müssen draus lernen. Wir dürfen nicht so auftreten und waren vor allem in der ersten Halbzeit nicht bereit. Das muss sich ändern.»

Oder anders ausgedrückt: Am Sonntag gegen Servette ist eine Reaktion gefordert. Damit Witzig am Tag drauf mit positiven Gefühlen zur Nati stossen kann.

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