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YB im 20. Saisonspiel erstmals mit Dreierabwehr
Wagner verteidigt Schiffbruch-Taktik

Üblicherweise sind Diskussionen über die taktische Aufstellung nicht sehr relevant. Andere Parameter sind wichtiger. Das war bei YB gegen Villarreal anders. Ganz anders.
Publiziert: 21.10.2021 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2021 um 18:56 Uhr
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Nach dem Spiel verteidigt YB-Coach David Wagner seine Taktik mit Dreierkette, zwei Wingbacks und Fassnacht im linken zentralen Mittelfeld.
Foto: Getty Images
Alain Kunz

Ein 5-3-2 defensiv, 3-5-2 offensiv? Nein, das hatte YB unter David Wagner in 19 Pflichtspielen noch nie gespielt. 17-mal spielte YB 4-4-2. Einzig in Bergamo gabs eine Verdichtung zu einem zentralen Drei-Mann-Mittelfeld. Gegen Atalanta verlor man prompt 0:1. Gestern gegen Villarreal setzte es ein 1:4 ab. Auch beim grossen Sieg gegen Manchester United wars kein lupenreines 4-4-2, das soll auch gesagt sein, sondern ein Derivat davon. Auf dem Feld sah man ein 4-4-1-1. Auf dem Trainer-Reissbrett soll es ein 4-5-1 gewesen sein. Allerdings wurde in diesem Spiel durch die Rote Karte alles sehr früh durcheinandergewirbelt. Aber: Es war immer eine Viererabwehr. Bis Mittwoch.

Wagner sieht nur individuelle Fehler

Schon nach sechs Minuten erleidet die Taktik von Trainer David Wagner Schiffbruch. Ngamaleu geht nicht entschlossen zur Outlinie, weil ihn Camara nicht dorthin beordert. Pedraza hat so alle Zeit der Welt zum Flanken. Und innen schauen sich Lefort, der erstmals seit fast zweieinhalb Monaten wieder von Beginn weg spielte, und Garcia verdutzt an, wer denn nun zu Pino gehen soll. Am Ende tut es keiner. 0:1. Das Spiel war ein anderes. Kam die Position von Fassnacht hinzu, im zentralen Mittelfeld, die niemand verstand. Der Spieler selber wohl auch nicht.

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Dennoch verteidigt Wagner seine Taktik durch dick und dünn. Das Risiko sei nicht zu gross gewesen. «Wenn ich das Spiel anschaue überhaupt gar nicht. Wir haben uns in dieser Formation viele gute Möglichkeiten erspielt. Diese Überlegung hat sich gerechtfertigt.» Und die beiden frühen Tore führte der Deutsch-Amerikaner nicht auf die Taktik zurück, sondern auf individuelle Konzentrationsfehler. Nun, jedes Tor bedingt individuelle Fehler. Da macht es sich Wagner ein bisschen gar einfach.

Laupers Vergleich mit 2018

Auch Abwehrchef Sandro Lauper mochte nicht an der Taktik herumnörgeln. Zumal man dieses System im Training immer wieder mal angeschaut und in der Champions League auch schon angewandt habe – 2018: «Wir wollten mit fünf Spielern gegen ihre drei schnellen Stürmer dagegenhalten, mit mir als Schaltzentrale in der Mitte. Defensiv ist es bis auf die zwei Tore zu Beginn gut aufgegangen und bei eigenem Ballbesitz hat es geklappt. Es war im Ganzen okay.» Aber die beiden Gegentore sind Realität. Und sie haben das Spiel entschieden.

Dennoch gilt die Wette: Im Rückspiel in Villarreal in zwei Wochen, wenn es für YB um alles geht, heisst das System wieder: 4-4-2.

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