«Wir müssen hart arbeiten»
Barça leckt die Wunden

Nach dem bitteren Out in der Champions League sind die Wunden beim FC Barcelona tief. Gerard Pique erzürnt mit einer gewagten Aussage und Trainer Xavi lenkt den Fokus schon auf die Zukunft.
Publiziert: 09.12.2021 um 15:41 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2021 um 15:58 Uhr
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Symbolisch: Die Bayern-Spieler jubeln im Hintergrund, während Barcelona am Boden liegt.
Foto: imago images/Xinhua

Leere Ränge und eisige Temperaturen – die Atmosphäre in der Allianz Arena widerspiegelt die Gefühlslage des FC Barcelona. Chancenlos muss er sich geschlagen geben und scheidet aus der Champions League aus.

Und trotzdem hat einer sein Lachen nicht verloren. Während seine Teamkollegen enttäuscht vom Rasen trotten, bleibt Clément Lenglet zurück. Und scherzt mit Robert Lewandowski. Dabei hat Barça gerade zum dritten Mal in Serie eine heftige Pleite gegen Bayern kassiert. 2:8, 0:3, 0:3 – das einstige Prestige-Duell ist zu einer einseitigen Angelegenheit verkommen. Und gipfelt nun im negativen Höhepunkt Barcelonas, das erstmals seit 21 Jahren die K.o.-Phase verpasst. Dass sich Lenglet trotzdem mit Lewa amüsiert, sorgt unter den Barça-Fans für Empörung. «Löst morgen seinen Vertrag auf und lasst ihn umsonst gehen», lautet der Tenor auf Twitter.

Schuld bei der Führung des Klubs

Im Gegensatz zu seinem Spieler ist Trainer Xavi nicht zum Lachen zumute. Erst seit wenigen Wochen im Amt, erlebt er innert Tagen zwei harte Landungen auf dem Boden der aktuellen Barça-Realität. Am Wochenende kassiert er die erste Niederlage (0:1 gegen Betis). Die Katalanen liegen in der Liga nur auf Rang 7, Leader Real Madrid ist bereits 16 Punkte enteilt. Und nun das historische Out in der Königsklasse. Kein Wunder, ist der Trainer wütend: «Ich dachte, wir könnten besser mithalten, aber die Realität ist, dass wir es nicht tun». Die Partie fasst er knapp zusammen: «Die Bayern sind aktuell besser als Barcelona.»

Das sieht auch sein Spieler Gerard Pique so. Schon vor der Partie nennt er einen Grund dafür: «Die Führung des Klubs, ganz einfach». Er spielt auf Ex-Präsident Josep Maria Bartomeu (2014 bis 2020) an, der Barça in die schwierige finanzielle Situation geführt hat, die sich nun verschärft. Für ihn ist er der schlechteste Präsident der Klubgeschichte.

Solche Aussagen erhitzen die Gemüter. Der spanische Journalist Jordi Marti kritisiert ihn dafür: «Pique sagt, der Unterschied zwischen Bayern und Barça sei das Management und nicht, dass es die Fussballer waren, die den Vorstand in Geiselhaft genommen haben. Sie unterwerfen ihn ihren Launen.»

«Weit entfernt von der Elite des europäischen Fussballs»

Auch die spanischen Medien gehen mit dem Klub hart ins Gericht. «Barça wird einmal mehr gedemütigt», schreibt «El Mundo Deportivo». Für die «Marca» ist klar: «Dieses Barça gehört in die Europa League». Ins gleiche Horn bläst «El Pais» und bezeichnet den Verein als «der Champions League nicht würdig». Ähnlich tönt es bei «Sport»: «Der Verein stösst in eine neue Dimension vor. In eine, die weit entfernt ist von der Elite des europäischen Fussballs». Auf die nun noch prekärer werdende finanzielle Situation spielt «La Vanguardia» an: «Barça vollzieht Insolvenz gegen Bayern».

Xavi wagt derweil den Blick voraus. «Heute ist der Beginn einer neuen Ära», sagt er. «Wir müssen hart arbeiten, um Barça wieder auf die Beine zu bringen. Jetzt müssen wir die Europa League gewinnen. Wir haben die Qualität im Team.»

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Bayer Leverkusen
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Aston Villa
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Inter Mailand
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Stade Brestois 29
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OSC Lille
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Borussia Dortmund
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Bayern München
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Atlético Madrid
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Atalanta BC
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Juventus Turin
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AS Monaco
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