Vor Knüller gegen Villarreal
Captain Fassnacht: «Wir haben zwei, drei Baustellen»

YB steht am Scheideweg. Europäisch bereits am Dienstag in Villarreal. Nie in den letzten vier Jahren hatten die Berner derart viele Baustellen. Oder ist YB gar in der Krise?
Publiziert: 02.11.2021 um 00:46 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2021 um 08:23 Uhr
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YB bereitet sich im Keramikstadion in Villarreal auf das grosse Spiel vor.
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz

Krise? Nein, dieses Wort lässt Christian Fassnacht, der in Abwesenheit von Fabian Lustenberger und David von Ballmoos Captain ist, nicht zu. «Es ist sicher nicht unsere beste Phase. Vorallem wenn man schaut, was für einen super September wir gespielt haben.» Im Oktober sei zwar das Gegenteil der Fall gewesen. «Aber wir sind in der Meisterschaft voll dabei. In der Champions League können wir immer noch europäisch überwintern. Wir sind nur im Cup gescheitert. Weshalb wir von einer Krise meilenweit entfernt sind.»

Und doch: Das 1:3 in St. Gallen hat zum Denken angeregt. «Irgendetwas stimmt nicht», hatte der Zürcher nach der Schlappe im Kybunpark gesagt. Hat man herausgefunden, was? «Es ist keine Willens- oder Einstellungsfrage», sagt der Captain ad interim. «Ohne in die Details gehen zu wollen: Wir haben gemerkt, dass wir zwei, drei Baustellen haben. Das haben wir angesprochen, angeschaut, und wir wollen sie nun beheben. Denn zuletzt sah man nicht das YB, wie wir es kennen.»

Inputs von Lustenberger

In der Verantwortung stünden nun jene Spieler, die erfahren seien. Aebischer, Sulejmani, Sierro, Ngamaleu und Co. Aber auch der rekonvaleszente Captain Fabian Lustenberger. «Ich wollte, dass auch er dabei ist. Denn es ist auch ein Vorteil, wenn jemand die Sicht von aussen hat, die Spiele von der Tribüne aus sah. Fabian hat ehrliche und gute Inputs geliefert.» So auch Goalie David von Ballmoos, der am Dienstag an der Schulter operiert wird.

Und da sind wir schon mitten in den personellen YB-Problemen, die im Tor beginnen. Allerdings sagt Fassnacht sofort, dass man da keinerlei Probleme habe. Und Back-up Guillaume Faivre ist überdies von den YB-Experten beim zweiten Tor in St. Gallen von Schuld freigesprochen worden, weil der Ball zuvor abgefälscht wurde.«Guillaume ist schon lange dabei, hat letzte und diese Saison einige Spiele gemacht und seine Leistung immer gebracht. Wir sind extrem happy mit ihm und seinen Qualitäten. Er hat sich super weiterentwickelt.»

«Es wird Rotationen geben»

Andere Personalprobleme: Nicolas Bürgy, der den verletzten Mohamed Ali Camara in der Innenverteidigung ersetzen muss. Fassnacht geht nicht wirklich auf die Personalie ein. Wohl auch deshalb, weil es eine Option ist, dass Jordan Lefort in die Mitte rückt. «Das kann sein. Sicher ist bloss, dass es Rotationen geben wird. Welche, liegt am Trainer. Aber auch da: Das spielt keine Rolle. Wenn Wechsel nicht perfekt geklappt haben, dann lag das am grossen Ganzen und nie an einzelnen Spielern. Wir müssen wieder als Mannschaft glänzen.»

Und zuvorderst? Nsame ist noch lange out. Kanga verletzt. Siebatcheu ausser Form. «Ich glaube nicht, dass Jordy in einem Loch ist», sagt Fassnacht. Es braucht da ein Tor. Dann läufts wieder.» Es ist aber Villarreal vs. YB. Der Krisengipfel im Keramikstadion! Denn auch die Spanier haben, wie die Berner, nur eines der letzten fünf Spiele gewonnen – es war das viel zu hohe 4:1 bei YB. In der Liga ist der letztjährige Siebte auf Platz 13 abgerutscht! Wer kann seine Scherben besser kitten?

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