Nemanja Gudelj ist an diesem Abend der tragische Held. Über 90 Minuten zeigt der Sevilla-Mittelfeldspieler eine solide Leistung. Dann im Elfmeterschiessen, als letzter Schütze, versagen ihm die Nerven. Sein Schuss knallt mitten auf die Querlatte. Aus der Traum vom ersten Supercup-Titel für Sevilla seit 2006.
Ein rot-himmelblaues Zuschauermeer sorgt im ausverkauften Stadion Georgios Karaiskakis in Piräus (Griechenland) für eine aussergewöhnliche Kulisse. Passend dazu liefern sich Manchester City und der FC Sevilla in einer intensiven Partie ein Duell auf Augenhöhe.
Bemerkenswert: Innenverteidiger Manuel Akanji wird von City-Trainer Pep Guardiola im defensiven Mittelfeld aufgestellt. Bei der überraschenden Führung der Spanier in der 25. Minute kann aber auch Akanji nichts ausrichten: Marcos Acuña flankt von links in den Strafraum, Youssef En-Nesyri nickt das Leder ins untere linke Eck. Während Akanji bei City durchspielt, sitzt Sevillas Neuzugang Djibril Sow 90 Minuten auf der Bank.
Eine postwendende Antwort der Engländer auf den Rückstand bleibt aus. Erst in der 63. Minute fällt das 1:1, Rodri findet mit einer gefühlvollen Flanke Cole Palmers Kopf am weiten Pfosten. City reisst das Spielzepter danach noch mehr an sich, weist am Ende 74 % Ballbesitz auf. Doch Sevilla, das immer wieder zu guten Konterchancen kommt, rettet das Resultat ins Penaltyschiessen. Dort verschiesst Gudelj dann den entscheidenden Elfmeter.
Der Titel für Manchester City bringt Trainer Guardiola zudem einen Meilenstein ein, den noch keiner vor ihm erreicht hat: Der 52-Jährige ist der erste Trainer, der mit drei Teams den europäischen Supercup gewonnen hat. 2010 und 2012 stemmte er als Barça-Coach den Pokal in die Höhe, 2014 mit den Bayern. (men)