National hat Borussia Dortmund in dieser Saison kaum noch was zu melden. International dafür bleiben die Schwarz-Gelben im Rennen und ziehen den Kopf aus der Schlinge. Dank dem 2:1-Sieg in Lille (Gesamtskore 3:2) qualifizieren sie sich für den Champions-League-Viertelfinal, wo Barcelona wartet.
Dabei beginnt das Spiel im Stade Pierre-Mauroy denkbar ungünstig für den letztjährigen Finalisten. Wobei ungünstig noch untertrieben ist. Mittendrin: Gregor Kobel (27), mit einem üblen Patzer nach nur fünf Minuten. Einen eigentlich harmlosen Schuss von Lilles Jonathan David (25) lässt er einfach durch seine Hände und Beine ins Tor gleiten. Autsch. Der Horrorstart für Dortmund ist perfekt.
Dem BVB droht damit der letzte Strohhalm abzuknicken. Und so tritt die Mannschaft von Niko Kovac (53) unmittelbar nach dem Gegentreffer auch auf. Erst zehn Minuten danach melden sich seine Spieler im Spiel an, kommen dafür gleich zu mehreren dicken Chancen. Nur das Tor will nicht fallen. Zumindest bis zum Pausenpfiff.
In der zweiten Halbzeit schlägt Dortmund aber zu. Und das binnen zehn Minuten gleich zweimal. Erst verwandelt Captain Emre Can (31) einen strittigen Penalty (Guirassy kommt im Strafraum nach leichtem Kontakt mit Meunier zu Fall). Dann schiesst Maximilian Beier (22) den Ball aus rund 13 Metern genau unter die Querlatte ins rechte obere Toreck.
Den knappen Vorsprung bringen die Borussen über die Zeit. Zwar wirft Lille noch einmal alles nach vorne. Ein weiteres Tor will den Franzosen aber nicht gelingen. Und so schafft es Dortmund tatsächlich ins Viertelfinal der Champions League und besteht damit einen riesigen Charaktertest.