Nicht der erste Eklat in seiner Karriere
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Schiedsrichter Sebastian Coltescu
Nicht der erste Eklat in seiner Karriere

Nach dem Rassismus-Eklat in der Champions League kommen immer neue Details über den vierten Offiziellen Sebastian Coltescu ans Licht. Der Rumäne soll mit seiner Art und seinen Entscheidungen in der heimischen Liga immer wieder für Unruhen sorgen.
Publiziert: 09.12.2020 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2020 um 15:17 Uhr
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Der vierte Offizielle Sebastian Coltescu (2.v.l) sorgt im Champions-League-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Basaksehir Istanbul für einen Eklat.
Foto: AFP

Im Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Basaksehir Istanbul verlassen nach 23 Minuten sämtliche Spieler beider Mannschaften geschlossen das Feld. Basaksehirs Assistenztrainer Pierre Webo soll vom vierten Offiziellen Sebastian Coltescu rassistisch beleidigt worden sein.

Wie über die Aussenmikrofone zu hören war, hat das Schiedsrichterteam aus Rumänien versucht, sich damit zu verteidigen, dass Coltescu das rumänische Wort für Schwarzer (negru) benutzt habe und nicht das N-Wort. Webo erwiderte: «Und wenn ich weiss wäre, würdest du auch sagen, der Weisse da drüben?» Die hitzigen Diskussionen zwischen den Beteiligten dauern über 10 Minuten. Danach verschwinden die Spieler in den Katakomben und das Spiel wird nicht wieder fortgesetzt.

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Kein Einzelfall

Coltescu pfeift normalerweise Spiele in den rumänischen Ligen. 2007 wurde er von der Fifa von der ersten in die zweite Liga herabgestuft. Er soll immer wieder falsche und spielentscheidende Entscheide getroffen haben. Seit 2008 ist er wieder in der obersten Liga tätig.

Adrian Porumboiu, ein ehemaliger rumänischer Schiedsrichter, äussert sich nach einem Ligaspiel vor zwei Wochen angefressen wie folgt: «Er mag Talent haben, aber er sollte vielleicht einen anderen Beruf wählen: Musik oder Tanzen. Als Schiedsrichter muss man unparteiisch sein.» Weiter meint Porumboiu: «Jeder muss verstehen, dass menschliche Fehler bei einem Schiedsrichter erlaubt sind, aber sie sind seit Jahren keine blossen menschlichen Fehler mehr in Coltescus Fall. Es gibt kein Spiel, in dem er keinen direkten Einfluss auf das Ergebnis hat.» Ins gleiche Horn bläst Steaua-Besitzer Giga Becali 2015 nach einem Liga-Spiel: «Er sollte ausgeschlossen werden. Ich bin ein besserer Schiedsrichter als er.»

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Gründliche Untersuchung von Seiten Uefa

Coltescu soll ein emotional sehr fragiler Mensch sein. Vor 12 Jahren wollte er sich das Leben nehmen, das hat damals in Rumänien grosse Welle geschlagen. Die Uefa teilt nach den neusten Vorfällen mit, dass eine gründliche Untersuchung eingeleitet wird und Rassismus sowie andere Arten von Diskriminierungen im Fussball keinen Platz haben. Und auch der rumänische Fussballverband (FRF) hat bereits mit Konsequenzen gedroht, sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten. «Der Rumänische Fussballverband distanziert sich mit Nachdruck von jeder Aktion oder Erklärung rassistischer oder fremdenfeindlicher Art», heisst es am Mittwoch in einer Stellungnahme.

Mittlerweile hat sich Coltescu auf Twitter entschuldigt. «Meine Absicht war niemals Rassismus. In einer solchen Umgebung können Menschen ihre Gefühle manchmal nicht richtig ausdrücken und können missverstanden werden. Ich entschuldige mich im Namen der Uefa Champions League», so der Rumäne.

Das abgebrochene Champions-League-Spiel zischen PSG und Basaksehir wird am Mittwochabend (18.55 Uhr) unter der Leitung von neuen Schiedsrichtern ab der 18. Minute fortgesetzt. (red)

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