Darum gehts
- PSG ohne Mbappé erfolgreicher in der Champions League als zuvor
- Luis Enrique setzt Ousmane Dembélé überraschend als Mittelstürmer ein
- PSG steht nach 28 ungeschlagenen Spielen vorzeitig als Meister fest
Sieben Jahre spielte Kylian Mbappé (26) bei Paris Saint-Germain. Ins sechs davon teilte er sich mit Neymar Jr. (33) die Kabine, von 2021 bis 2023 bildeten die beiden zusammen mit Lionel Messi (37) ein gefürchtetes Angriffstrio.
Doch einen Champions-League-Titel gewannen die Pariser in all diesen Jahren nie. Am nächsten kamen sie diesem Traum 2020, als sie unter Thomas Tuchel (51) das Endspiel gegen den FC Bayern verloren. In den beiden Jahren mit allen drei Superstars war zweimal im Achtelfinal Schluss.
Nun scheint PSG zum ersten Mal seit einigen Jahren wieder ein ernsthafter Kandidat für den Champions-League-Triumph zu sein. Und das ausgerechnet in der ersten Saison, nachdem mit Mbappé auch der Letzte der drei Superstars die Pariser verlassen hat. Trainer Luis Enrique (54) ist davon nicht überrascht. Vor der Partie gegen die AS Monaco (4:1) vor einigen Wochen sagte er: «Ich sagte (vor einem Jahr, Anm. d. Red.), dass wir ohne Mbappé besser angreifen und besser verteidigen werden. Das war sehr mutig, aber dieser Meinung bin ich immer noch. Die Zahlen sprechen für sich.»
«Das ist die Idee des Jahrhunderts»
Der Unterschied in den Zahlen ist vor allem in der Offensive beträchtlich. Im Vergleich zur Vorsaison erzielt PSG fast ein halbes Tor mehr pro Spiel. Einen grossen Anteil daran haben die drei französischen Angreifer, die Messi, Neymar und Mbappé beerben. Da wären zum einen die beiden Youngsters Bradley Barcola (22) und Désiré Doué (19). Während Barcola schon zu Beginn der Saison gesetzt war, spielte sich Doué in den letzten Monaten in der PSG-Startelf fest. Wettbewerbsübergreifend kommen die beiden Flügelspieler auf 29 Tore und 26 Vorlagen.
Und da wäre zum anderen der grosse PSG-Star dieser Saison: Ousmane Dembélé (27). Nach schwierigen Jahren bei Barcelona ist er in seiner zweiten Saison in Paris so richtig angekommen. 32 Tore und 7 Vorlagen gelangen ihm bereits. Das Interessante: Enrique setzt den Flügelspieler im Sturmzentrum ein, spielt also ohne gelernten Neuner. Dafür lobte ihn Montpellier-Trainer Jean-Louis Gasset (71) vor einigen Tagen: «Unglaublich. Das ist die Idee des Jahrhunderts. Paris scheint unschlagbar zu sein, sie sind allen anderen überlegen.»
Starke K.-o.-Phase
Überlegen ist PSG vor allem in der heimischen Liga. Nach 28 Spielen ohne Niederlage stehen sie schon jetzt als Meister fest. In der Ligaphase der Königsklasse konnten die Pariser hingegen nur die Hälfte ihrer Spiele gewinnen. Für die entscheidende Saison-Phase scheinen sie aber auch in der Champions League voll da zu sein. In den Playoffs gewannen sie gegen Brest gleich mit einem Gesamtskore von 10:0, im Achtelfinal setzten sie sich hochverdient gegen Liverpool durch.
Nun wartet mit Aston Villa der nächste englische Gegner auf dem Weg zum ersten Champions-League-Titel der Vereinsgeschichte.