Journalist unterbricht Maccabi-Trainer an der Pressekonferenz
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Hitzige Debatte nach Hinspiel:Journalist unterbricht Haifa-Trainer an Pressekonferenz

Chaos nach 0:0 gegen YB
Journalisten gehen auf Maccabi-Coach los

Pressekonferenz à la Israel! Das kann durchaus mal anders ausschauen als bei uns. Am Ende gehen die Journalisten auf den Trainer los. Es wird immer lauter. Chaos pur. Bis Messay Dego der Kragen platzt!
Publiziert: 24.08.2023 um 11:55 Uhr
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Messay Dego, der neue und junge Trainer von Maccabi Haifa, stand nach dem 0:0 gegen YB im Kreuzfeuer der israelischen Kritik.
Foto: IMAGO/Branislav Racko
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Alain KunzReporter Fussball

Die Luft ist zum Zerreissen dünn. Aber nicht mehr feucht wie auf dem Feld. Und warm ist es ohnehin nicht. Im Pressekonferenz-Raum des Sammy-Ofer-Stadions läuft die Klimaanlage auf Hochtouren. Die Spieler von Maccabi Haifa hingegen taten das in den 90 Minuten zuvor nicht. Und die israelischen Journalisten wollen von Trainer Messay Dego ganz genau wissen, weshalb das Spiel der eigenen Mannschaft nur lauwarm war.

Maccabi geht ohne Angst nach Bern

Der Mann mit äthiopischen Wurzeln redet denn auch nicht lange um den Brei herum: «Das 0:0 ist kein gutes Ergebnis zu Hause. Wir haben aber auch nicht wirklich gut gespielt. Vielleicht habt ihr deshalb recht mit eurer Kritik. Es hat in der Tat nicht so geklappt wie beim 3:1 gegen Slovan Bratislava. Aber ich erinnere daran, dass wir auch in Bratislava gewonnen haben. Weshalb wir ohne Angst nach Bern gehen. Es bleiben uns ja noch 90 Minuten.»

Dego redet YB stark

So weit ist alles noch okay. Das Hin und Her ist munter, aber zivilisiert. Dann beginnt Dego damit, YB starkzureden. «Die Berner können auch dann Druck machen, wenn es in Brüssel gegen Anderlecht geht. Das ist nicht so einfach gegen die, wie ihr denkt. Klar ist deshalb: Wir werden für das Rückspiel in Bern etwas ändern müssen. Und ich werde eine Lösung finden, um besser auszusehen. YB wird offener spielen. Das wird uns mehr Räume geben. Dann werden wir unsererseits versuchen, Druck zu machen. Ich habe jedenfalls Vertrauen, dass wir in der Schweiz gewinnen können.»

Dann wird auch Dego laut und lauter

Doch Versprechungen reichen den israelischen Journalisten ebenso wenig wie das Starkreden eines offensiv impotenten Gegners. Das Spiel sei doch schwach gewesen. Warum habe dieser Spieler gespielt und jener nicht? Warum habe der Coach den und den nicht früher rausgenommen, weil er nichts war? Es wird immer lauter, die Vorwürfe immer heftiger. Bis der junge Coach – Dego ist erst 37 - die Nase voll hat von der Rolle als Angeklagter. Er gibt im gleichen Tonfall zurück: «Ich respektiere deine Meinung. Aber ich glaube, du bist an einem anderen Spiel gewesen», wirft er dem lautesten der Journis vor, der vom Alter her sein Vater sein könnte. Und hier im ruhigen Saal pfeifen nicht 30'000 Fans. Hier versteht man jedes Wort klar und deutlich. Ausser, wenn das Ganze beginnt, kakofonische Ausmasse anzunehmen.

Sollte Maccabi hingegen der Coup im Wankdorf tatsächlich gelingen, werden sie Dego nicht mehr anschreien, sondern die Füsse küssen. So geht das hier.

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