Blessuren begleiten seine Karriere
Will BVB-Keeper Kobel manchmal einfach zu viel?

Im Viertelfinal-Duell gegen Atlético Madrid kann Borussia Dortmund auf Nati-Goalie Gregor Kobel zählen. Nach den letzten Wochen keine Selbstverständlichkeit.
Publiziert: 10.04.2024 um 14:40 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2024 um 14:56 Uhr
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Gregor Kobel ist mit Borussia Dortmund zum Viertelfinal-Hinspiel nach Madrid gereist.
Foto: Borussia Dortmund via Getty Images
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Lucas WerderReporter Fussball

«Damit können wir gut leben», sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke (64) nach der Auslosung der Champions-League-Viertelfinals. Mit Atlético Madrid treffen die Dortmunder im Hinspiel am Mittwochabend auf den vermeintlich schwächsten aller möglichen Gegner.

Um sich auswärts im Metropolitano eine gute Ausgangslage fürs Rückspiel zu verschaffen, wird die Borussia aber auf einen starken Gregor Kobel (26) im Tor angewiesen sein. Nach seinem Comeback gegen Stuttgart (0:1) am vergangenen Wochenende steht der Nati-Keeper auch für das Viertelfinal-Duell gegen Atlético zur Verfügung.

Im Fall von Kobel keine Selbstverständlichkeit. Alleine in diesem Jahr hat der Zürcher sieben Partien wegen Krankheit oder kleineren Blessuren auslassen müssen. Gemäss Blick-Informationen macht dem BVB-Keeper der Drei-Tages-Spielrhythmus muskulär zu schaffen.

Kaum Einsätze in der Nati

Der ehemalige GC-Junior gilt als äusserst trainingseifrig, schiebt auch im Kraftbereich immer wieder Extraschichten. In Dortmund ist man der Ansicht, dass auch dieser Trainingseifer zu den vielen Ausfällen beigetragen hat. Wie aus dem Umfeld von Kobel zu hören ist, wurde darum in den vergangenen Wochen noch einmal mehr Wert auf eine gezieltere Belastungssteuerung gelegt. Dadurch soll der BVB nicht nur im Bundesliga-Endspurt, sondern auch in den – im Idealfall noch fünf – Champions-League-Partien auf seine Nummer eins zählen können.

Für Kobel ist es die letzte Chance, sich vor der Sommerpause noch einmal auf internationaler Stufe zu beweisen. Im März hatte ihm Nati-Trainer Murat Yakin einen Einsatz in einem der beiden Länderspiele gegen Dänemark und Irland in Aussicht gestellt. Weil der Goalie aber erst kurz vor dem Nati-Zusammenzug von einer Verletzung zurückgekehrt war, reiste er nach nur zwei Tagen wieder aus dem Schweizer Teamhotel ab. Man wolle nach Absprache mit dem BVB kein Risiko eingehen, teilte der SFV mit. Schon im vergangenen Herbst hatten muskuläre Probleme Kobel um sein sechstes Länderspiel gebracht. Nach der Verletzung von Stammkeeper Yann Sommer stand dann in Kopenhagen und Dublin Yvon Mvogo im Nati-Tor.

BVB-Boss träumt von Final-Revanche

Dass Kobel mit inzwischen 26 Jahren erst fünf Nati-Einsätze auf dem Konto hat, ist eigentlich kaum zu glauben. In Dortmund hat er sich in den vergangenen drei Jahren zu einer absoluten Leaderfigur entwickelt. Der «Kicker» kürte den Zürcher im Winter zum wiederholten Mal zum besten Torhüter der Liga. Und erst vergangene Woche bezeichnete Servette-Keeper Joël Mall (33) im Podcast «Anderi Liga» Kobel als einen der fünf besten Goalies der Welt.

Kein Wunder steht Kobel trotz seiner Verletzungsanfälligkeit bei zahlreichen Top-Klubs auf dem Zettel. Immer wieder schwirrt sein Name auch im Umfeld von Bayern München umher, auch wenn Kobels Vertrag beim BVB noch bis 2028 läuft. An der Säbener Strasse neigt sich die Ära von Manuel Neuer (38) langsam, aber sicher dem Ende zu.

Will Kobel die Bayern in dieser Saison noch einmal persönlich von seinen Qualitäten überzeugen, müsste Dortmund aber bis in den Final marschieren. Bei einem Weiterkommen gegen Atlético würde im Halbfinal PSG oder Barcelona warten. Und die Münchner müssten sich in ihrer Tableauhälfte gegen Arsenal sowie Manchester City oder Real Madrid durchsetzen. BVB-Boss Watzke träumt jedenfalls bereits von einer Neuauflage des Finals von 2013, als sich Dortmund und Bayern München (1:2) schon einmal im Wembley duellierten.

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