Bedauernswerter Nati-Goalie
Kobel kassiert viele Gegentore – was steckt dahinter?

So viele Gegentore wie in der ersten Phase dieser Saison ist man sich von Gregor Kobel nicht gewohnt. Obwohl meist fehlerlos, läufts bei der Nummer eins der Nati noch nicht wie gewünscht. Woran liegts?
Publiziert: 23.10.2024 um 17:32 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2024 um 19:36 Uhr
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Für Gregor Kobel läuft die Saison noch nicht nach Wunsch. In 14 Spielen hat er 28 Tore kassiert.
Foto: TOTO MARTI

Auf einen Blick

  • Gregor Kobel kassierte bereits 28 Gegentore
  • Den Schweizer Goalie trifft selten die Schuld an den Gegentoren
  • Fehlendes Wettkampfglück beeinflusst die Gegentorquote
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo SteinerRedaktor Sport

Seit Gregor Kobel (26) zu Beginn der Saison zur Nummer eins im Nati-Tor befördert wurde, läuft es sportlich mehr schlecht als recht. Bereits 28 Mal musste der Zürcher seit diesem Sommer für Klub und Land hinter sich greifen.

Klammert man das DFB-Pokalspiel gegen Viertligist Phönix Lübeck aus, in dem Kobel zur Pause ausgewechselt wurde, entspricht das im Schnitt genau zwei Gegentoren pro Spiel. Eine ernüchternde Quote für einen Spieler vom Format Kobels.

Schaut man jedoch genauer hin, fällt auf: In den allermeisten Fällen trifft Kobel keine Schuld. Patzer unterliefen ihm bis auf einen Katastrophen-Fehlpass gegen Bochum (2:10 im Highlight-Video) keine. Wo also liegen die Gründe für die Torflut?

Kobel patzt böse – BVB dreht das Spiel
9:43
Dortmund – Bochum 4:2:Kobel patzt böse – BVB dreht das Spiel

Ein entscheidender Faktor ist das mangelhafte Abwehrverhalten bei Borussia Dortmund und in der Nati. Am Dienstag in Madrid (2:5) oder bei der 1:5-Schmach in Stuttgart (im Video) wurde er von seiner Mannschaft eiskalt im Stich gelassen. Taktische Fehlgriffe destabilisierten die BVB-Abwehr zusätzlich.

Undav läutet schon früh zum Schützenfest gegen BVB ein
7:53
Stuttgart – Dortmund 5:1:Undav läutet schon früh zum Schützenfest gegen BVB ein

74 Schüsse bekam Kobel in den letzten 14 Partien auf seinen Kasten (5,29 pro Spiel). Das ist knapp einer mehr pro Spiel als in der abgelaufenen Bundesliga-Saison (4,4 Schüsse, 1,26 Gegentore pro Spiel), nach der er vom deutschen Fachmagazin «Kicker» zum vierten Mal in Folge zum besten Goalie der Liga gewählt wurde.

Er scheint vom Pech verfolgt

Hinzukommt das fehlende Wettkampfglück, wie eine Handvoll Gegentore zeigt. Wie es sein berühmter Berufskollege Oliver Kahn (55) einst beschrieben hat: «Wenns scheisse läuft, läufts scheisse.» Im Hinspiel gegen Dänemark flutschte ihm in seinem ersten Spiel als Nati-Stammgoalie ein Schuss aus nächster Nähe unter dem Arm durch. Den ersten von zwei Ausgleichstreffern im Rückspiel in St. Gallen fing der 1,95-Hüne durch die Hosenträger. Am Freitag im Spiel gegen St. Pauli kassierte er ein Traumtor aus knapp 30 Metern (0:35 im Video). Die Dortmunder monierten, ein Stürmer habe Kobel aus Offsideposition die Sicht geraubt – ein umstrittener Entscheid der Unparteiischen, das Tor zählen zu lassen.

Kobel per Traumtor bezwungen
4:43
Bundesliga-Schweizer im Check:Kobel per Traumtor bezwungen

Bei allen drei Toren wäre es vermessen, von einem Torwartfehler zu sprechen. Mit etwas Fortune hält ein Weltklasse-Keeper, der Kobel zweifelsohne ist, solche Bälle aber auch mal.

Aus Torwartsicht noch bitterer sind Nico Elvedis (28) unhaltbares Eigentor in Serbien und das 0:1 gegen Spanien. Mit einer Glanzparade hält Kobel scheinbar mirakulös auf der Linie – doch der Schiedsrichterassistent hat den Ball drin gesehen. Ein Video, das später auftaucht, spricht eine andere Sprache. Kobels Pech war, dass die Torlinientechnik in Genf nicht zum Einsatz kam.

War der Ball beim 0:1 wirklich hinter der Linie?
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Video wirft Fragen auf:War der Ball beim 0:1 wirklich hinter der Linie?
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