Michaël Perrier hat ein Wunder vollbracht. «Ich bin aus der Welt der Toten zurückgekehrt», erklärte er im Sommer im Blick. Der 32-jährige Mittelfeldspieler erlitt im Mai letzten Jahres bei einem Ausflug mit seinen Mannschaftskollegen von Stade Lausanne-Ouchy einen Herzstillstand. Er lag drei Tage im Koma, doch er erholte sich.
Sein grosser Wunsch? Auf den Platz zurückkehren. Dazu kommt es aber nicht. Perrier muss seine Karriere beenden. «Ich habe bis zum Schluss daran geglaubt», erklärt er am Telefon. Im Hintergrund sind die Schreie seiner Tochter Aria, die im Herbst geboren wurde, zu hören. Die Familie ist aktuell im Urlaub in England, dem Heimatland seiner Frau Nadia.
Perrier weiter: «Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Bei einer letzten Untersuchung wurde eine Entzündung im Herzen festgestellt. Diese Diagnose hat alles in Frage gestellt. Mit 32 Jahren war ich am Ende meiner fussballerischen Laufbahn angelangt. Es ist es nicht wert, dieses Risiko einzugehen. Ich wollte nicht mit meinem Leben spielen und vor allem wollte ich nicht riskieren, dass meine Familie denselben Albtraum nochmals durchlebt.»
Mehr als 360 Partien
Der elegante Mittelfeldspieler – mit Stationen in Lugano, Chiasso, Bellinzona, Sion und Aarau – hat mehr als 360 Spiele in der Schweiz bestritten. Jetzt schliesst er dieses wichtige Kapitel seines Lebens – und erinnert sich an zwei Höhepunkte seiner Karriere. Der erste? «Der Sieg im Cupfinal mit dem FC Sion im Jahr 2015. Das war symbolisch, der 13. Titel, wie die Anzahl der Sterne auf der Walliser Flagge. Jeder spricht noch heute mit mir darüber.» Ein grosser Moment, der alle Träume des ehemaligen Sittener Juniors übertroffen hat.
Die zweite Erinnerung, die ihm spontan in den Sinn kommt, ist der Aufstieg von Stade Lausanne-Ouchy in die Challenge League. «Ich habe mit der ganzen Mannschaft richtig mitgefiebert. Und das, obwohl ich erst im Januar zum Verein gekommen war. Ich kann dem Klub gar nicht genug für alles danken, was sie in den letzten Monaten für mich getan haben.»
Stade Lausanne-Ouchy kündigte an, dass der Spieler Anfang Februar beim ersten Heimspiel des Jahres auf der Pontaise geehrt wird. Der Zufall will es, dass Lausanne-Ouchy dann den FC Aarau, den ehemaligen Verein von Perrier, empfangen wird.
Und was macht er nun nach seiner Karriere? Michaël Perrier steht kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung zum Physiotherapeuten. Es laufen Gespräche, damit er irgendwann in den medizinischen Stab von Lausanne-Ouchy aufgenommen wird. Der Beginn eines zweiten Lebens.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |