Weil die Grasshoppers in Wil verlieren, steht Lausanne mit einem Schuh und fünfeinhalb Stollen in der Super League. Sechs Punkte Vorsprung zwei Runden vor Schluss und das massiv bessere Torverhältnis? Das werden sich die Romands nicht mehr nehmen lassen.
Der Aufstieg ist eine Erlösung. Vor allem aber: eine Pflichterfüllung. Chemiegigant Ineos garantiert dem Klub ein Challenge-League-Budget von mehr als 12 Millionen Franken. Ein Scheitern wie letztes Jahr, als die Truppe gar noch den Barrage-Platz verspielte, wäre fast schon als Peinlichkeit zu werten gewesen.
Umso mehr stand Trainer Giorgio Contini unter Druck. Er bewältigte ihn – und darf nun seinen zweiten Aufstieg als Trainer feiern. 2014 führte er den FC Vaduz in die Super League und hielt ihn drei Jahre da. Auch in St. Gallen lieferte er 2017/18 Resultate – bis er dem Führungswechsel zu Matthias Hüppi zum Opfer fiel.
Beinahe Vorsprung verspielt
So logisch der Aufstieg auch ist: Ohne Mühsal verlief die Saison nicht. Mit 15 Zählern Vorsprung auf GC nahm Lausanne die Meisterschaft nach der Corona-Pause wieder in Angriff – und büsste in fünf Spielen glatte 10 Punkte ein. Die Zürcher rückten nach dem Trainerwechsel von Goran Djuricin zu Zoltan Kadar bedrohlich nahe.
Als Auslöser für die vorübergehende Baisse benannte Contini im «Landboten» die Cup-Partie gegen den FC Basel. Da hätten seine Spieler «viel investiert und nicht reüssiert. Das war der Knackpunkt». Er selbst musste vor der Partie gegen Chiasso zum Rapport. Der Beweis, dass die Nerven in der Pontaise angespannt waren – und Continis Entlassung zumindest zur Debatte stand. Dass die Bosse um CEO Bob Ratcliffe brutale Entscheide nicht scheuen, belegt die Entlassung von Sportchef Pablo Iglesias im Juni. Für ihn hoben sie Souleyman Sané (42) ins Amt, der zuvor Technischer Direktor in Bordeaux war.
Ndoye geht zu Nizza – wer kommt?
Auch Westschweizer Experten wie Gabet Chapuisat oder Pierre-André Schürmann mäkelten an Team und Trainer. Chappi senior etwa sagte mal:«Die Mannschaft ist ein bisschen wie Contini: Es fehlt ihr an Verrücktheit, am Feuer. Die Spieler sind wie Bleisoldaten.»
Doch Contini und seine Elf fanden in die Spur und gewannen zusehends Stilsicherheit zurück: Erst schlugen sie Letzten aus dem Tessin, dann Schaffhausen und Kriens, ehe sie die Hoppers im Direktduell dank eines Treffers in der 91. Minute in die Knie zwangen und deren Angriff auf die Spitze endgültig abwehrten.
Der Schütze des frenetisch gefeierten Tores hiess Dan Ndoye. 19-jährig ist er, U21-Nationalspieler und mehr als eine Verheissung. Nizza nimmt ihn kommende Saison unter Vertrag – auch die Südfranzosen gehören Ineos.
Die Lausanner hoffen, dass talentierte Leihspieler aus Nizza den Weg zu ihnen finden, deren Entwicklungsstand noch nicht Ligue-1-Ansprüchen genügt.
An Contini wärs dann, diese einzubinden – und den Klub im neuen Stadion Tuilière auch in der Super League zu halten. Die Ansprüche an ihn bleiben also hoch.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |