Hat der Berformance-Skandal für den FC Schaffhausen ein böses Nachspiel? Wie diese Woche bekannt wurde, soll der ehemalige FCS-Hauptsponsor seine Anleger um 109 Millionen Franken betrogen haben. Erst im März hatte sich der Challenge-League-Klub vom deutschen Unternehmen getrennt.
«Der FC Schaffhausen wird die Verantwortlichen der Berformance auffordern, Rechenschaft abzulegen, um so den Sachverhalt klären zu können», teil der Klub auf Anfrage mit. «Generell gilt die Unschuldsvermutung. Im Umfeld unseres Vereins ist jedoch kein Platz für derartige, strafbare Geschäftsgebaren, die im klaren Widerspruch zu den von uns verkörperten und gelebten Werten stehen», erklärt CEO Jimmy Berisha.
Bis Klarheit herrsche, will der sich der FC Schaffhausen nicht weiter zum Fall äussern. Nach Auflösung des Hauptsponsoren-Vertrags arbeitet man in der Munotstadt jetzt daran, dass der Schriftzug Berformance auch schnellstmöglich vom Stadiondach verschwindet. Noch gehören die Namensrechte dem Ex-Sponsor.
Rettete Berformance-Einstieg den Klub?
Dabei ist es gut möglich, dass sich der FC Schaffhausen ohne die Berformance-Partnerschaft im vergangenen Sommer aus dem Schweizer Profi-Fussball verabschiedet hätte. «Ohne unseren Einstieg hätte der FCS nicht zur neuen Saison antreten können», sagt Berformance-Boss Christian Lux im Herbst zu Blick. Die Anfrage aus Schaffhausen sei aus dem Netzwerk um Nationaltrainer und Ex-FCS-Coach Murat Yakin gekommen. «Es war ein versteckter Hilferuf», so Lux.
Doch die Partnerschaft wird für Schaffhausen schnell zum Albtraum. Im Januar gerät Berformance ins Visier der deutschen Finanzaufsicht. Gerüchte um eine drohende Zahlungsunfähigkeit machen die Runde. Beim FCS bereitet man den schnellstmöglichen Rauswurf vor. Die Trennung erfolgt schliesslich Ende März, als mit der Ernaled AG ein neuer Hauptsponsor gefunden ist.
Schaffhausen kann wohl aufatmen
Und nun? Muss der FC Schaffhausen nach Bekanntwerden des Berformance-Bertrugs die erhaltenen Sponsorengelder im sechsstelligen Bereich an Geschädigte zurückzahlen? «Wenn kein Verdacht besteht, dass der FC Schaffhausen von der angeblich illegalen Herkunft des Geldes wusste, muss er nicht einer Beschlagnahmung seiner Bankkonten oder Schadenersatzzahlungen an Berfomance-Geschädigte rechnen», gibt Strafrechts-Fachanwalt André Kuhn Entwarnung.
Keine Konsequenzen hat zumindest vorerst auch Simon Grether (32) zu befürchten. Der ehemalige Luzern-Profi war eine wichtige Figur beim Aufbau von Berformance Schweiz. Jetzt teilt er gegenüber Blick mit, seit Anfang Jahr nicht mehr für das Unternehmen tätig zu sein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |