Der doppelte Kukeli
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Kukeli über die neue Funktion:«Es ist aufwändig, aber mir gefällt es»

Doppelte Arbeit bei Kriens
Kukeli gibt als Assistent und Spieler Vollgas

Seit dieser Spielzeit ist Kriens' Burim Kukeli (36) nicht mehr nur Spieler. 50 Prozent seines Pensums steht der Solothurner neu neben Bruno Berner (42) als Assistenztrainer an der Seitenlinie.
Publiziert: 03.11.2020 um 17:00 Uhr
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Burim Kukeli ist seit dieser Spielzeit nicht mehr nur noch Spieler, sondern auch Bruno Berners Assistenztrainer bei Kriens.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Eynat Bollag

Cristiano Ronaldo, Pepe, Pogba, Griezmann – der 27-fache albanische Nationalspieler Burim Kukeli spielt in seiner Karriere gegen die ganz Grossen. Erfahrungen wie diese, aber auch jene aus elf Profi-Jahren mit einigen Aufs und Abs, haben den 36-Jährigen geprägt. Kukeli ist ein Kämpfer. Sei es damals, beim Sprung von der 1. Liga in die Super League zum FC Luzern (mit 24 Jahren!) oder nach seinen zahlreichen Verletzungen. Sein unbändiger Wille hat den zweifachen Familienvater stets wieder auf den Platz zurück- und weitergebracht.

So weit, dass er heute den SC Kriens nicht nur als Führungsspieler im Mittelfeld unterstützt, sondern auch Chefcoach Bruno Berner an der Seitenlinie. Kukeli ist seit dieser Spielzeit in der Doppelfunktion als Spieler-Assistenztrainer tätig. «Vergangenen Dezember haben wir über diese Idee gesprochen. Zur Diskussion stand entweder nur Spieler, nur Assistent oder beides. Ich wusste da ja noch nicht, ob ich heute noch so viel Spass am Fussballspielen haben werde.»

Die Lust ist geblieben. Kukeli sagt: «Ich bin noch zu fit, um nicht zu spielen.» Doch damit das so bleibe, müsse die richtige Dosis in den beiden Funktionen gefunden werden. Denn Kukeli gibt als Spieler, aber auch als Trainer hundert Prozent. Wenn nicht mehr. «Es ist meine Aufgabe, Burim so zu fördern und zu fordern, dass er nicht ausbrennt», sagt Chefcoach Bruno Berner, der sich zusammen mit Kukeli im Sommer für die Lösung mit der Doppelfunktion entschlossen hat. Berner: «Ich wollte das einfach probieren. Wenn man es nicht wagt, weiss man auch nicht, wie es herauskommt.»

Es ist eine Win-win-Situation für alle Seiten. Denn für Burim Kukeli steht schon lange fest, dass er eines Tages den Weg des Trainers einschlagen möchte. Und als es im Sommer 2019 bei Sion nicht mehr weitergeht, ist für ihn klar, die nächste Station soll eine mit mehr Verantwortung sein. Bei Kriens kriegt er diese Möglichkeit. Zuerst als Captain und jetzt, mit dem Uefa-A-Diplom im Gepäck, öffnen ihm die Innerschweizer, allen voran Bruno Berner, die nächste Tür in seiner noch jungen Trainerkarriere. Kukeli: «Das Bruno mir diese Möglichkeit gibt und an mich glaubt, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich kann so viel von ihm profitieren, als Sportler, aber auch als Mensch.»

Kukeli kann in seiner Funktion die Ideen und Vorstellungen, die er zusammen mit Berner ausarbeitet, direkt auf den Platz bringen. «Das Ziel ist nicht, dass ich viel spiele, sondern, dass ich den anderen viel mitgeben kann, sodass sie am Schluss sagen können: ‹He, es funktioniert ja auch ohne Burim›.»

Kukeli will die Jungen fördern

Spielertrainer oder Spieler-Assistenztrainer gibt es in den beiden höchsten Schweizer Ligen schon länger nicht mehr. Berner und Kukeli kreieren diese Rolle neu. Kukeli kann durch seine Spieler-Funktion das Geschehen auf dem Platz 1:1 mit den Vorhaben des Trainers in Einklang bringen. Denn: «Was die Spieler durchmachen, muss auch ich durchmachen», erklärt er. «Von aussen hast du manchmal das Gefühl, es braucht mehr und noch mehr. Aber mehr ist nicht immer besser. Irgendwann ist es zu viel.»

Der Mittelfeldmann möchte bei der Neuentwicklung seiner Rolle auch die Führungsqualitäten der jungen Spieler fördern. Er möchte Aufgaben wie das Einlaufen oder Passübungen, welche er derweilen noch selber macht, übergeben.

Für seine Mitspieler beim SC Kriens hat sich durch die Neuerung nicht viel geändert. «Ich dachte mir, sie wissen vielleicht nicht, wie damit umzugehen. Aber das Gegenteil war der Fall», so der Solothurner erleichtert.

Mit ihrem, wenn man so will, Pilot, möchten die Luzerner nun nicht nur ihr eigenes Süppchen kochen, sondern auch ausserhalb des Kleinfelds zeigen, dass dieser «Relaunch» auf bestem Weg ist, sich auszuzahlen.

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