Als Leader Yverdon am Wochenende Verfolger Lausanne 1:0 besiegt, wissen alle Beteiligten an diesem Waadtländer Derby: Das war der wohl entscheidende Schritt von Yverdon in die Super League. Torschütze Brian Beyer (26) wird nach dem Spiel von Teamkollegen und Fans auf Schultern getragen.
Dem Franzosen kommen die Tränen. Dabei steht der Aufstieg noch nicht ganz fest. Aber Beyer selber hat seinen persönlichen Aufstieg schon geschafft. Vom Amateurkicker zum Siegtorschützen im heissen Spiel um den Aufstieg. Er sagt: «Es waren zu viele Emotionen. Meine Freunde sind extra angereist, um mich zu unterstützen. Sie wissen um all die Opfer, die ich gebracht habe, und um den langen Weg, den ich zurückgelegt habe.»
Erster Profivertrag vor eineinhalb Jahren in Yverdon
Schon elf Tore hat Beyer zur mutmasslichen Rückkehr von Yverdon in die Super League beigetragen. Dabei hat der Knipser nie eine Fussballakademie von innen gesehen. Seinen ersten Profivertrag unterschrieb er erst Anfang 2022 – in Yverdon. «Das hat mein Leben verändert. Vorher musste ich nebenher arbeiten. Ich habe viele verschiedene Berufe ausgeübt, vom Gerüstbauer bis zum Kurierfahrer. Ich war gezwungen zu arbeiten und wollte gleichzeitig um jeden Preis im Fussball erfolgreich sein.»
Seine Karriere beginnt in der Gegend von Mulhouse. In der zehnthöchsten Liga in Frankreich! Zum Vergleich: In der Schweiz ist die 5. Liga, unsere allertiefste Liga, die neunte Stufe. Beyer sagt: «Ich spielte bei Burnhaupt-le-Haut, wurde aber nicht einmal für die erste Mannschaft berücksichtigt. Dann habe ich mich eine Stufe nach der anderen nach oben gearbeitet.»
Bei Bassecourt im Schweizer Fussball gelandet
Sein kurvenreicher Weg führte ihn dann über den jurassischen 1.-Ligisten FC Bassecourt in die Schweiz. Dann nach Biel, das neu in die drittklassige Promotion League aufgestiegen war. Dann geht tatsächlich in der Challenge League die Tür auf.
«Ich hätte mir keinen besseren Ort als Yverdon wünschen können, um Profi zu werden», sagt der Spätzünder. «Ich brauchte ein wenig Zeit, um mich anzupassen. Ich hatte noch nie morgens trainiert, immer nur abends nach der Arbeit. Mein Schicksal hat mich hierhergeführt.»
Nun schiesst Beyer das Team von Trainer Marco Schällibaum zusammen mit Sturmpartner Koro Koné (zwölf Treffer) Richtung Super League. Damit weckte der frühere Amateurkicker sogar die Begehrlichkeiten anderer Vereine. «Ich will erst einmal die Arbeit in Yverdon beenden. Was danach kommt, werden wir sehen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |