Beim FCB verkannt, bei GC jetzt Leader
Dominik Schmid stellt CR7-Kumpel in den Schatten

Nein, keine Leihgabe der Wolverhampton Wanderers ist die prägende Figur bei Fast-Aufsteiger GC. Es ist ein Maler mit Schweizer Pass. Name? Dominik Schmid.
Publiziert: 10.05.2021 um 14:25 Uhr
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Dominik Schmid beim wohl vorentscheidenden 3:1-Sieg gegen Thun.
Foto: Sven Thomann
Max Kern

Seine zentimetergenauen 50-Meter-Pässe, sein Auge fürs Spiel – ausländische Scouts staunen bei GC-Spielen, dass der Sechser mit der Rückennummer 31 einst den Durchbruch beim FC Basel nicht geschafft hat.

Als 19-Jähriger posiert Dominik Schmid mit Nati-Verteidiger Michael Lang im FCB-Dress stolz mit dem Meisterpokal. Wenige Tage zuvor kommt er Ende Mai 2017 zu seinem ersten Spiel in der Super League.

Den Durchbruch trauen dem U21-Nati-Spieler beim FCB aber doch nicht alle zu. Der damalige Trainer Raphael Wicky setzt auf Routine. Maler-Lehrling Schmid, der zu dieser Zeit um 7 Uhr in der Früh auf der Baustelle erstmals den Pinsel in den Farbkessel taucht, wird erst an Lausanne, dann an Challenge-League-Klub Wil ausgeliehen. Letzten Sommer schnappt GC-Manager Jimmy Berisha zu. Vertrag bis 2023 für das Riesen-Talent.

Einst als Linksverteidiger vorgesehen

Der damalige Sportchef Bernard Schuiteman sieht den begnadeten Linksfuss als Linksverteidiger, eine Position, die der 1,82 m grosse Schmid schon in Wil unter Trainer Ciriaco Sforza spielt. Oder spielen muss. Schmid: «Die Rolle als Linksverteidiger hat mir gut gefallen. Aber als einer, der gerne den Ball haben will, spiele ich lieber auf der Position des Sechsers.»

Das merkt auch der portugiesische GC-Trainer João Carlos Pereira. Mehr und mehr läuft Schmid im defensiven Mittelfeld Pereiras Landsmann André Santos (32) den Rang ab. Ein Routinier, der immerhin von sich behaupten kann, eines seiner beiden Länderspiele an der Seite eines gewissen Cristiano Ronaldo gemacht zu haben. Im März 2011 war es, bei einem 5:0-Sieg gegen Luxemburg. CR7 ging zur Pause, GC-Santos spielte durch.

Letzte Woche zog er zu Hause aus

Schmid: «Ab und zu durfte ich diese Saison als Sechser ran, da haben sie gemerkt, dass ich auf dieser Position auch eine Option bin. Ich konnte darauf meine Leistungen bestätigen. So hat es sich entwickelt, dass ich jetzt dort spiele.» Wohl auch heute gegen den Tabellendritten Aarau.

Sieben Punkte Vorsprung hat GC fünf Runden vor Schluss auf den dritten Platz. Was kann da noch schief gehen? «Wenn wir das umsetzen, was uns der Trainer vorgibt, sollte nichts mehr schief gehen.» Wie hoch ist die Aufstiegsprämie? «Angemessen.»

Übrigens: Bis vor einer Woche wohnt der 23-Jährige noch bei seinen Eltern in Kaiseraugst AG. Und gibt 10 Prozent seines Lohns für Kost und Logis ab. Jetzt hat er mit seiner Freundin eine Wohnung in Rheinfelden AG bezogen. Sagt es und macht sich in Niederhasli ZH im Auto auf den 40-minütigen Heimweg. Schmid: «Es werden noch Möbel geliefert.»

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
18
13
33
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
18
5
30
3
FC Aarau
FC Aarau
18
8
29
4
FC Vaduz
FC Vaduz
18
0
28
5
FC Wil
FC Wil
18
5
25
6
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
18
-6
25
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
18
-6
21
8
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
18
-16
18
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
17
4
17
10
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
17
-7
16
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