Es war vor 36 Tagen, als der FC Sion zuletzt wettkampfmässig auf einem Fussballfeld stand. Beim 0:0 zu Hause gegen Aufsteiger Lausanne. Danach musste das Team in Quarantäne. Nicht ganz zwei Wochen später kommts knüppeldick: Gleich 13 Spieler sind positiv. Auch Trainer Fabio Grosso. Erst eine Woche später entspannt sich die Situation und Sion kann wieder trainieren. Zu Beginn mit Muskelkater, wie Matteo Tosetti (28) bekennt.
In dieser Zeit kann der heutige Gegner Zürich dreimal spielen – und gewinnt dreimal!
Grösser könnten die Unterschiede also nicht sein: hier die spielenden und siegenden Zürcher. Dort die unfreiwilligen Walliser Stubenhocker. Der einzige Lichtblick für die Walliser: dass danach Nati-Pause war. «So konnten wir eine Art Mini-Vorbereitung machen», sagt Sion-Präsident Christian Constantin (63). Und wo steht die Mannschaft? «Keine Ahnung! Echt. Das Einzige, was ich weiss: Die Spieler sind alle sehr glücklich, wieder spielen zu können.»
«Die heisse Phase der Meisterschaft»
Das FCZ-Spiel ist der Startschuss in diese verrückte Periode mit lauter englischen Wochen, und das bis Weihnachten. CC: «Es ist die heisse Phase der Meisterschaft. Und wir spielen sie in einem Monat. In diesem geht es um fast dreissig Prozent der Punkte der gesamten Saison. Verrückt!»
Für die Spieler hingegen fühlten sich Matches ohne Fans nicht an wie Meisterschaftsspiele. «Sie hätten das Feeling von Testspielen. Das hat mir auch SC-Bern-CEO Marc Lüthi bestätigt.» Lüthi? Dieser und CC wurden diese Woche von der für den Sport zuständigen Kommission des Nationalrats WBK (Wirtschaft, Bildung und Kultur) im Bundeshaus angehört.
Inhalt der Anhörung vertraulich
Es ging natürlich um die 115 Millionen Franken A-fonds-perdu-Beiträge für den Profisport. Lüthi wollte sich zum Inhalt der Anhörung nicht äussern, das sei vertraulich. CC respektiert das und sagt deshalb auch nichts.
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Ohnehin ist das im Moment die wichtigste Mission des Sion-Bosses: Er war die Triebfeder hinter den Beiträgen, für die seine Lobbyarbeit unentbehrlich war. Konkret: Ohne CC und die Walliser Connection – Kommissionspräsident Mathias Reynard (SP) und Bundesrätin Viola Amherd – hätte es diese Bundeshilfe kaum so schnell gegeben. Die Kommission winkte sie denn auch durch. «Ohne dieses Geld können wir eine zuschauerlose Meisterschaft nicht zu Ende bringen», ist CC überzeugt.