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Gross nach Pleite gegen Hertha
«Brauchen Spieler, die torgefährlich sind!»

«Den Mutigen gehört die Welt», lautet ein Motto von Christian Gross. Die 0:3-Pleite gegen Hertha aber zeigt, dass es mehr braucht, um Schalke auf die Siegesspur zu bringen. Vor allem: mehr Qualität.
Publiziert: 02.01.2021 um 18:34 Uhr
|
Aktualisiert: 05.01.2021 um 15:48 Uhr
Test Peng Bischof
5:10
Hertha deklassiert Königsblau:Nächste Schalke-Pleite bei Trainer-Debüt von Gross
Stefan Kreis und Michael Schifferle

Acht Minuten sind gespielt, als Matthew Hoppe, der erst 19-jährige US-Amerikaner im Schalker Sturm, fällt. Fast die komplette Bank der Knappen fordert Elfmeter. Einzig Christian Gross bleibt gelassen. Weil er von weitem sieht, dass das nichts war. Und weil sich der 66-jährige Routinier allgemein nicht aus der Ruhe bringen lässt.

Vor dem Spiel kriegt er von einem Reporter zu hören, dass der Schalke-Trainer «die ärmste Sau der Liga» sei. Gross aber lächelt die Provokation einfach weg. Er fühle sich gut, habe sehr viel Energie.

Energisch sind auch seine Schalker – zumindest zu Beginn. Die sind gegen die Hertha präsenter, gehen weite Wege, kommen zu Abschlüssen. Mark Uth probierts aus der Distanz, dann lenkt Schwolow einen Kopfball über die Latte. Nach einer halben Stunde ists wieder Uth, der die beste Chance der Knappen versemmelt. Völlig frei scheitert er am stark parierenden Hertha-Goalie.

1/8
Christian Gross gibt gegen Hertha sein Debüt an der Seitenlinie für Schalke.
Foto: keystone-sda.ch

Einbruch nach dem 1. Tor

Vorne fehlen die Tore. Und hinten passiert das Verheerende, das die Moral der angeschlagenen Schalker umgehend drückt, halt doch: Guendouzi schlenzt die Kugel zur Führung über die Linie. Ein unglückliches Gegentor, weil dem Franzosen der Ball pfannenfertig vor die Füsse fällt.

«Schalke hat das gut gemacht in den ersten 20 Minuten», sagt Sky-Experte Lothar Matthäus in der Halbzeitpause. Die Führung sei aber trotzdem verdient, weil die Berliner sich nach der holprigen Startphase gefangen hätten. Rein spielerisch verfügt die Hertha dank Cunha, Guendouzi und Tousart über mehr Qualität, kämpferisch hingegen haben sich die Knappen nicht viel vorzuwerfen. Oder anders ausgedrückt: Daran, wie Gross die Mannschaft eingestellt hat, liegts nicht.

Auch nach Wiederanpfiff liegts nicht am Eifer, am Willen. Die Schalker schmeissen sich in die Zweikämpfe – sofern sie in welche kommen. Und doch zerfallen sie minütlich mehr. Am Punktgewinn sind sie weiter entfernt als vom 15. Platz. Weil die Hertha dank der Führung im Rücken mehr Räume hat. Weil die Berliner Selbstvertrauen haben. Weil sie sich fünf Minuten nach der Pause wunderbar zum zweiten Treffer kombinieren. Via Ex-Sion-Star Cunha landet der Ball bei Darida. Der gibt zur Mitte, wo Cordoba im Stil eines Strafraumstürmers trifft. Piatek macht kurz vor Schluss den Deckel drauf.

«Sind nicht wettbewerbsfähig»

Schalke-Stürmer Uth fällt danach ein vernichtendes Urteil: «Wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit, sind wir nicht wettbewerbs­fähig. Die Verantwortlichen müssen auf dem Transfermarkt noch tätig werden. Wir brauchen Spieler, die uns sofort weiterhelfen können.»

Es fehlt schlicht an Qualität – besonders, wenn auch noch ein schneller Stürmer wie Benito Raman kurzfristig ausfällt. Und warum viele Experten Mittelfeldmann Suat Serdar überdurchschnittliche Klasse attestieren, das sieht in Berlin keiner.

«Wir brauchen Spieler, die torgefährlich sind»

Auch Gross sieht Bedarf – wenngleich er weniger drastische Worte wählt als Uth. «Auf den Aussenbahnen brauchen wir Spieler, die tor­gefährlich sind. Schneider versucht das Unmögliche, weil finanziell Engpässe da sind. Ich hoffe sehr, dass es gelingt, den einen oder andern noch zu verpflichten, der die Persönlichkeit hat und nicht erst ausgebildet werden muss.»

Es droht nun, was kein Fussballfan jemals für möglich hielt: dass der Rekord von 31 Bundesliga-Spielen ohne Sieg fallen wird. Tasmania Berlin schaffte dieses «Kunststück» 1965/66. Schalke hat noch eine Chance, Selbiges zu vereiteln: mit einem Sieg am Samstag gegen Hoffenheim.

Auch den Tasmania-Fans wäre dies recht. Vor dem Spiel gegen die Hertha halten diese vor dem Stadion eine offizielle Kundgebung ab. Motto: Rettet den Rekord!

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Gross muss die Mannschaft also sofort in die Spur bringen. Wahrscheinlich hatte der neunfache Schweizer Trainer des Jahres noch nie eine schwierigere Mission.

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Bundesliga
Mannschaft
SP
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PT
1
Bayern München
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15
34
36
2
Bayer Leverkusen
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15
16
32
3
Eintracht Frankfurt
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15
12
27
4
RB Leipzig
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15
4
27
5
FSV Mainz
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15
8
25
6
Werder Bremen
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15
1
25
7
Borussia Mönchengladbach
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15
5
24
8
SC Freiburg
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15
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24
9
VfB Stuttgart
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15
4
23
10
Borussia Dortmund
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14
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22
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VfL Wolfsburg
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6
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Union Berlin
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17
13
FC Augsburg
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15
-15
16
14
FC St. Pauli
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TSG Hoffenheim
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15
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14
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1. FC Heidenheim 1846
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14
-13
10
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Holstein Kiel
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VfL Bochum
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