Seit Jogi Löw bekannt gegeben hat, dass er nach der EM im Sommer nicht mehr als DFB-Trainer zur Verfügung steht, wird über seine Nachfolge in ganz Fussball-Deutschland heiss diskutiert. Dass dabei auch der Name Lothar Matthäus, einstiger Bayern-Star und Welt- sowie Europameister, fällt, ist für «BLICK Kick»-Experte Markus Babbel völlig normal.
Auf Blick TV meint er zu den Gerüchten um seinen früheren Bayern-Teamkollegen: «Ich kann mir ihn absolut als DFB-Trainer vorstellen. Wenn ich mich zurückerinnere, dann gabs zu meinen Aktivzeiten keinen Besseren als Lothar. Er war wie ein Schachgrossmeister, er konnte dir drei Spielzüge voraussagen. Er war der Beste!»
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Es wäre die mit Abstand grösste Traineraufgabe, die auf die deutsche Fussballlegende, die heute Sonntag seinen Sechzigsten feiern durfte, warten würde. Matthäus’ bisherige Stationen als Coach: Rapid Wien, Partizan Belgrad, Ungarn, Paranaense (Bra), Salzburg (als Assistent), Maccabi Netanya (Isr) und Bulgarien.
«Haben uns geholfen oder uns gefetzt»
Dass es für Matthäus nach seiner Spielerkarriere im Trainer-Business nie zu einem Deal mit einem Bundesligsten gekommen ist, habe seine Gründe, erklärt Babbel: «Eigentlich wahnsinnig, dass so einer keinen Bundesliga-Klub hatte. Aber da fällt ihm wohl auch vor die Füsse, wie er früher gelebt hat. Er stand der Bild-Zeitung sehr nahe. Da haben die Vereine dann Angst, dass sie mit ihm die Bild-Zeitung im Haus haben.»
Babbel meint aber auch: «Wenn man ihn ein wenig als Sky-Reporter verfolgt, sieht man, dass er von Jahr zu Jahr noch besser wird, noch eloquenter, noch sympathischer. Warum sollte man so einen Mann nicht fürs DFB-Amt im Auge haben?»
Und wie war die Beziehung zwischen Babbel und Matthäus früher? «Fussballerisch gabs für mich keinen, der an seine Qualitäten herankam. Auf dem Platz haben wir uns geholfen oder auch mal gefetzt, immer so, dass wir als Team das Maximum herausgeholt haben. Privat sind wir aber eigene Wege gegangen», so Babbel, der durchblicken lässt, dass der Typ Lothar nicht ganz so sein Fall war: «Wenn er da war, dann hast du das gehört. Auf der einen Seite war da der Weltstar, der das auch gelebt hat – auf der anderen Seite der Bayer, der doch etwas ruhiger ist. Wir hatten da nicht viele Berührungspunkte.»
Heute sei es so, dass man sich mit Respekt begegne. Babbel richtet Matthäus aus: «Happy birthday, Lothar!» (mpe)