«Lothar Matthäus kann ich mir sehr gut als Löw-Nachfolger vorstellen»
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BLICK Kick Löw-Nachfolger:«Lothar Matthäus kann ich mir sehr gut als Löw-Nachfolger vorstellen»

Lothar Matthäus packt aus
Wie ihn Häme, Spott und Neid verletzen

Lothar Matthäus ist neben Pelé und Maradona einer der grössten Fussballer aller Zeiten. Heute wird er 60 und spricht über alles: Fitness, Schicksalsschläge, seine Ehen und Gerüchte um ihn als Bundestrainer. Und warum er manchmal nicht stolz ist, Deutscher zu sein.
Publiziert: 21.03.2021 um 00:29 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2021 um 15:03 Uhr
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Legende Lothar Matthäus (Mitte): 1990 wird er Weltmeister mit Franz Beckenbauer (l.) und Andy Brehme.
Foto: Keystone
Andreas Böni

Lothar Matthäus ist einer der grössten Fussballer aller Zeiten: Rekordnationalspieler Deutschlands mit 150 Partien, Weltfussballer, Weltmeister, Legende bei Bayern München und Inter Mailand.

Aber Lothar Matthäus ist mehr als nur die nackten Fakten. Er ist Sohn einer Mutter, die er liebevoll in den Tod begleitete. Er ist Vater von Kindern, die gehänselt wurden. Er ist unumstrittener Fussball-Fachmann, wenn er beim Bezahlsender Sky analysiert. Und er ist ein sensibler Mensch, der leicht verletzbar ist.

Heute wird Lothar Matthäus 60 Jahre alt. Heute spricht er über seine weiche Seite: Was der Spott mit ihm macht, wie er seine gescheiterten Ehen sieht, warum ihn der Tod von Gegenspieler Maradona traurig macht.


Lothar Matthäus, herzliche Gratulation! Sie haben kein einziges graues Haar – färben Sie?
Lothar Matthäus: Nichts gefärbt, alles echt. Ich habe die Gene von meinem Vater, er hatte auch lange keine grauen Haare.

Auch körperlich scheinen Sie gut in Form.
Ich bin diszipliniert. Ich trinke zwar Bier und Wein, lasse auch den Schweinsbraten nicht liegen. Aber ich jogge fünf- bis sechsmal die Woche 90 Minuten lang, insgesamt 50 Kilometer, mache Stabilisationstraining. Auch wenn es draussen Katzen hagelt, immer. So bin ich gestrickt.

Haben Sie Mühe mit dem Älterwerden?
Nein. Die Zahl hat keine besondere Bedeutung für mich. Mein Leben wird ab Sonntag nicht anders sein als am Samstag. Ich habe nichts dagegen, älter zu werden. Ich schaue privat und beruflich auf tolle Jahre zurück. Ich durfte immer Spass haben an dem, was ich machte. Ob als Fussballer, als Trainer oder nun bei Sky: Ich empfand es nie als Arbeit, auch wenn ich seit 40 Jahren kein Wochenende frei gehabt habe.

Ihr Vater war Hausmeister beim Sportartikelhersteller Puma, Ihre Mutter nähte dort Schuhe. Ihre Eltern arbeiteten von früh bis spät, jeder Pfennig musste trotzdem zweimal umgedreht werden. Wie sehr prägte Sie Ihre einfache Kindheit?
Die Familiengeschichte hast du ja irgendwo in dir drin. Mein Vater musste 1944 aus Schlesien quer durch das zerstörte Deutschland vor den Russen flüchten. Er war 14, wurde mit seiner Familie in einen Zug gepfercht. Zwischendurch hielt man an, ältere Kinder holten Brot von den Bauernhöfen, damit man überhaupt was zu essen hatte. In Erlangen wurden die Flüchtlingsfamilien dann aufgeteilt, mein Vater kam nach Herzogenaurach, direkt neben die Puma-Fabrik. Und das war später entscheidend für mich.

Inwiefern?
Wir hatten nicht viel Geld, meine Eltern waren extrem sparsam, aber es gab jeden Tag einmal warm zu essen. Und ich bekam einen Puma-Ball. Und der Ball war mein Freund. Er war bei mir im Bett, er kam mit in die Schule, ich spielte immer mit ihm.

Damals erzog man noch strenger. Wie war es bei Ihren Eltern?
Natürlich gabs ab und zu noch eine Ohrfeige. Gerade vom Vater, aber auch von der Mutter. Allerdings tat ihr danach die Hand mehr weh als mir die Backe … Schauen Sie, es war eine andere Zeit: Ich habe von meinem Vater zum Beispiel nicht die Liebe bekommen wie von meiner Mutter. Ich habe mir oft gewünscht, dass Papa mich mal in den Arm nimmt oder mich lobt. Aber das machte er nicht, er war rau und wollte immer mit dem Kopf durch die Wand. Das habe ich von ihm geerbt. Aber eben, ich bin auch sensibel und weine, wenn mich etwas trifft.

Ihr Vater starb 2019. Der schwierigste Moment Ihres Lebens?
Es war sehr traurig. Er war 89 und überstand die Nachwehen einer Oberschenkelbruch-Operation nicht. Aber so ist das Leben. Mein Vater war lange fit, meine Mutter musste länger leiden, bis sie letztes Jahr gehen durfte.

Woran litt Sie?
Sie hatte vor knapp 20 Jahren einen Herzinfarkt, später noch einen Schlaganfall. Sie konnte nicht mehr richtig laufen, nicht mehr richtig sprechen. Die Pflege war für meinen Bruder eine grosse Herausforderung und auch eine Belastung, denn er lebt noch immer in Herzogenaurach. Bei mir war es ein wenig anders, ich zog ja mit 18 aus und lernte die ganze Welt kennen. Dadurch hatte ich mehr Distanz. Und manchmal werfe ich mir vor, dass ich meine Eltern mehr hätte besuchen sollen. Aber die Tage rund um den Tod meiner Mama werde ich mein Leben lang nie vergessen.

Waren Sie bei ihr?
Ja. Sie hat jede Berührung von mir intensiv wahrgenommen, das war so schön und emotional. Und dann hat sie vom lieben Gott bekommen, was immer ihr Wunsch war. Sie wollte nie mehr ins Krankenhaus. Sie ist bei ihrem täglichen Mittagsschlaf auf der Couch einfach eingeschlafen und durfte gehen. So zu sterben, war immer ihr Wunsch. Ich bin extrem stolz auf meine Eltern: Am Ende haben sie mit ihren eigenen Händen zwei Einfamilienhäuser erarbeitet. Und sie waren 67 Jahre lang verheiratet.

Lothar Matthäus persönlich

Lothar Matthäus wuchs in Herzogenaurach (De) auf und machte eine Lehre zum Raumausstatter. Er startete mit neun Jahren im Dorfklub – und wurde einer der grössten Fussballer aller Zeiten: Weltmeister 1990, Weltfussballer, siebenfacher Deutscher Meister, italienischer Meister, Uefa-Cup-Sieger. Mit 150 Länderspielen ist er bis heute Rekordnationalspieler seines Landes.

Als Trainer war er bei Rapid Wien, Partizan Belgrad, Atletico Paranaense, Red Bull Salzburg und Netanya unter Vertrag, trainierte zudem die Nationalmannschaften von Ungarn und Bulgarien. Heute ist er Experte beim Pay-TV-Sender Sky.

Matthäus ist in fünfter Ehe mit Anastasia Klimko verheiratet und hat mit ihr Sohn Milan (6). Er ist insgesamt vierfacher Papa.

Lothar Matthäus wuchs in Herzogenaurach (De) auf und machte eine Lehre zum Raumausstatter. Er startete mit neun Jahren im Dorfklub – und wurde einer der grössten Fussballer aller Zeiten: Weltmeister 1990, Weltfussballer, siebenfacher Deutscher Meister, italienischer Meister, Uefa-Cup-Sieger. Mit 150 Länderspielen ist er bis heute Rekordnationalspieler seines Landes.

Als Trainer war er bei Rapid Wien, Partizan Belgrad, Atletico Paranaense, Red Bull Salzburg und Netanya unter Vertrag, trainierte zudem die Nationalmannschaften von Ungarn und Bulgarien. Heute ist er Experte beim Pay-TV-Sender Sky.

Matthäus ist in fünfter Ehe mit Anastasia Klimko verheiratet und hat mit ihr Sohn Milan (6). Er ist insgesamt vierfacher Papa.

Ohne zu spotten: Von Letzterem sind Sie weit entfernt.
Das ist so, aber glauben Sie mir: Jede einzelne meiner fünf Ehen ging ich immer aus der Überzeugung ein, dass ich mit der Frau bis ans Lebensende zusammen bleibe.

Ihre Ehen hielten elf, fünf, sechs und zwei Jahre. Und Ihre Ehe mit Anastasia hält nun bald sieben Jahre.
Und wissen Sie, was mir sagt, dass ich doch vieles richtig gemacht habe? Ich habe zu allen meinen Ex-Frauen ein super Verhältnis und zu allen Kindern sowieso. Die Geburten meiner Kinder bleiben die schönsten Momente meines Lebens. Man unterstützt sich, wo man kann, man hat Respekt voreinander – ich kann heute mit allen Kaffee trinken, kein Problem.

Auch mit Ex-Miss-Schweiz Lolita Moreno?
Natürlich, mit unserem Sohn Loris habe ich gerade diese Woche telefoniert. Sie sind in Crans-Montana und sie ist sehr aktiv unterwegs mit ihren Tiergeschichten, holt zum Beispiel Hunde aus Rumänien. Aber ich hatte das Gefühl, in Deutschland warteten einfach viele darauf, dass wieder eine Ehe von mir scheitert. Ganz ehrlich: Da bin ich nicht stolz, Deutscher zu sein.

Wie meinen Sie das?
Es wird generell respektlos mit Menschen umgegangen, die etwas erreicht haben. Man ist hämisch und schadenfroh, wenn einer vom Sockel geholt wird. Wenn man den Führerschein verliert oder irgendwelche Frauengeschichten öffentlich werden, dann wirst du mit Häme überschüttet. Viele haben sich darüber gefreut, was Franz Beckenbauer in den letzten fünf Jahren passiert ist, und sagten: Endlich hats den auch mal erwischt. Oder Boris Becker mit seiner Steuergeschichte. Das ist eine Neidgesellschaft, die ich nicht verstehe – weil ich selbst ein Second-Hand-Junge war.

Was heisst das?
Als jüngerer Sohn musste ich von meinem Bruder immer dessen Fahrrad, Ski oder Kleider übernehmen, während er etwas Neues bekam. Kein Problem, ich kenne Neid deshalb nicht, gönne jedem ein gutes Essen, einen schönen Urlaub, ein grösseres Auto oder von mir aus auch einen Helikopter oder ein Schiff.

In der Schweiz ist es manchmal ähnlich. Wie empfanden Sie's in anderen Ländern?
Schon anders, ja. Ein Beispiel: In Israel, wo ich Trainer war, sah ich in einem Restaurant eine Flasche Aperol. Ich fragte, ob sie Aperol Spritz hätten. Sie wussten nicht, was das war. Also ging ich hinter die Bar, mixte einen und erklärte es ihnen. Als ich Jahre später zurückkam, war der Drink auf der Karte, als «Matthäus-Spritz». Aber eben, dieser Neid begleitete mich schon als Spieler.

Inwiefern?
Weil viele meiner Liebsten in Dörfern wohnen, wo jeder jeden kennt. Sie wurden gehänselt, wenn mal sportlich irgendwas nicht lief. Meine Eltern gingen zum Teil nicht mehr auf die Strasse, weil sie nicht angesprochen werden wollten, sie konnten mit Kritik an mir nicht umgehen. Und meine ältesten Kinder hatten in der Schule damit Probleme, weil Kinder manchmal grausam sein können. Ich sagte meinen Eltern, sie sollen die anderen doch einfach fragen, ob ihr Sohn auch Weltmeister sei. Aber das machten sie natürlich nie.

Haben Ihnen Ihre Frauengeschichten bei der Trainerkarriere geschadet?
Natürlich – einige Geschichten, die ich selber zu verantworten habe, haben den Ausschlag gegeben. Ich sehe es halt so: Bin ich von einem Fussballer oder Trainer überzeugt, hole ich ihn, egal ob er ein- oder zweimal geschieden ist. Aber bei Trainern spielt noch etwas rein.

Was denn?
Bei den Entscheidungsträgern der Klubs reden auch die Frauen mit. Und ich kann mir vorstellen, dass die eine oder andere Ehefrau Vorbehalte wegen meines Privatlebens hatte.

Sie haben Ihre Trainerkarriere eigentlich beendet – und plötzlich spricht nun ganz Deutschland über Sie als möglichen Bundestrainer. Ottmar Hitzfeld sagte sogar, es gebe keinen besseren als Sie für die Nachfolge von Jogi Löw.
Ich bedanke mich bei Ottmar auf diesem Weg. Wenn so ein Trainer und so ein Mensch so etwas sagt, dann ist das eine grosse Ehre. Aber er entscheidet nicht, sondern der DFB.

Was machen Sie, wenn Oliver Bierhoff anruft?
Dann lege ich den Hörer nicht auf. Dann höre ich es mir an und fange erst dann an zu überlegen. Für mich ist klar, dass man mich zu hundert Prozent wollen müsste, nicht zu achtzig. Ich habe genügend Dinge in meinem Leben übernommen, wo ich im Nachhinein merkte, dass schon von vornherein vieles kaputt war. Zurzeit mache ich mir keine Gedanken. Ich habe ein tolles Leben, Zeit für die Familie und ich spüre weniger Druck denn als Spieler oder Trainer. Maximal ein Versprecher kann mir passieren bei Sky. Darum bündle ich im Moment meine Kraft für die Familie, meinen Job und Menschen, die es gut mit mir meinen.

Wollen Sie denn überhaupt noch Trainer sein?
Im Tagesgeschäft ganz sicher nicht mehr.

Waren Sie eigentlich einmal ein Thema in der Schweiz?
Ich habe vor etwa 15 Jahren mal mit GC verhandelt.

Für den DFB-Job scheint Hansi Flick der heisseste Kandidat zu sein.
Schauen Sie: Selbst wenn Jürgen Klopp, Thomas Tuchel oder alle anderen deutschen Trainer ohne Vertrag und verfügbar wären, wäre Hansi Flick aufgrund seiner Vita der ideale Mann. Er kennt den DFB, hat einen guten Kontakt zu Bierhoff, hatte bei Bayern mit menschlicher Stärke Erfolg. Ich sagte Bayern schon bei seiner Verpflichtung als Assistenztrainer: Das ist der wichtigste Transfer, den ihr gemacht habt.

Wie bewerten Sie das und die Ansage der Bayern, ihn nicht ziehen zu lassen?
Der DFB geht nicht an Trainer ran, die unter Vertrag stehen – also könnte man Flick und Klopp von der Liste nehmen. Aber vielleicht sagt ja auch Flick dem Klub, dass er will.

Die sagenumwobenste Geschichte über Sie fand im WM-Final 1990 statt. Es hiess immer, Sie hätten den Penalty beim Stand von 0:0 kurz vor Schluss nicht geschossen, weil die Schuhe drückten. Es wurde Ihnen als Feigheit ausgelegt.
Dabei war es die verantwortungsvollste Entscheidung, die ich in meinen 20 Jahren als Profi getroffen habe.

Warum?
Man trägt auch Verantwortung, wenn man etwas zum richtigen Zeitpunkt sein lässt. Schauen Sie, es war so: Damals spielte man in der Nationalmannschaft jahrelang mit dem gleichen Adidas-Schuh. In den ersten 45 Minuten des WM-Finals gegen Argentinien ging der Schuh kaputt, die Sohle um den Stollen löste sich. Es war, wie wenn man einen Schlag ins Gesicht bekommt und ein Zahn nur noch am seidenen Faden hängt. Ich spielte mit dem Modell von 1982 – und musste in der Pause auf eines von 1990 wechseln. Der Schuh war anders geschnitten und mir eine halbe Nummer zu gross. Und brandneue Schuhe müssen erst mal eingelaufen werden. So verzichtete ich auf die Ausführung des Elfmeters. Mit einem zu grossen neuen Schuh kannst du vielleicht auf dem Bolzplatz einen Elfer schiessen, aber nicht im WM-Final. Doch dieses Turnier war sportlich das Schönste, was ich erleben durfte.

Andy Brehme verwandelte, Sie wurden Weltmeister und eine Legende. Auf der anderen Seite weinte der andere Captain, Diego Armando Maradona, hemmungslos. Er starb letztes Jahr. Macht Sie das nachdenklich?
Sein Tod hat mich traurig gemacht. Aber ich war schon erschüttert, als ich ihn 2018 das letzte Mal traf. Bei der WM in Russland bemerkte ich, dass er die ganze Kontrolle über sein Leben verloren hatte.

Erkannte er Sie noch?
Er lebte einfach in seiner eigenen Welt. Er hat dich angeschaut, aber es war, als ob er durch dich durchgeschaut hat. Das Einzige, was an früher erinnerte, war, dass er es genoss, im Mittelpunkt zu stehen. Er liess sich feiern. Aber du spürtest, dass es ihm nicht gut geht.

In Argentinien gibt es die Theorie, dass er umgebracht wurde.
Das glaube ich nicht. Aber die Leute um ihn herum haben ihm bestimmt immer alle Substanzen gegeben, die er wollte. Es tut mir leid für Diego. Wenn er auf sich achtgegeben hätte, wäre er noch am Leben.

Drei Schweiz-Stichworte für Matthäus

… über das Länderspiel am Donnerstag gegen Bulgarien, wo er von 2010 bis 2011 Nationaltrainer war: «Es hat sich leider über Jahre nichts getan. Im Verband herrschen schwierige Verhältnisse, viel Unruhe rundherum. Viele stellen sich über den Fussball. Bulgarien hat keine Chance, gegen die Schweiz zu bestehen. Jeder denkt nur an sich, vieles ist undurchsichtig, das war schon zu meiner Zeit so. Es gibt viele Eigeninteressen, auch wirtschaftlicher Art; es geht nicht nur um Fussball, es gibt ständig Machtkämpfe. Bulgarien müsste sich ein Beispiel an Ungarn nehmen, da ist man eine Einheit in der Führung – und hat Erfolg.»

… über Christian Gross und dessen Scheitern auf Schalke: «Das war vorhersehbar. Er war in Ägypten und Saudi-Arabien weit weg von der Bundesliga. Schon bei den Pressekonferenzen merkte man, dass das nicht gut kommt. Er verwendete Ausdrücke, die man hier nicht kennt, verwechselte Spieler. Er hätte sich Schalke nicht antun müssen, nachdem er so vieles erreicht hatte. Er wäre in Deutschland als Retter von Stuttgart in Erinnerung geblieben – aber seither sind halt zehn, elf Jahre vergangen. Nun ist er mit schuld am Schalke-Abstieg.»

… über Lucien Favres Entlassung in Dortmund: «Er hat den besten Schnitt aller Trainer, ist ein exzellenter Fussball-Lehrer. Aber in Dortmund hat man halt immer versucht, einen zweiten Klopp zu bekommen. Aus meiner Sicht hätte er mehr auf den Tisch hauen sollen, sich richtig wehren, statt immer nur alles wegzulächeln. Er war zu nett vielleicht.»

… über das Länderspiel am Donnerstag gegen Bulgarien, wo er von 2010 bis 2011 Nationaltrainer war: «Es hat sich leider über Jahre nichts getan. Im Verband herrschen schwierige Verhältnisse, viel Unruhe rundherum. Viele stellen sich über den Fussball. Bulgarien hat keine Chance, gegen die Schweiz zu bestehen. Jeder denkt nur an sich, vieles ist undurchsichtig, das war schon zu meiner Zeit so. Es gibt viele Eigeninteressen, auch wirtschaftlicher Art; es geht nicht nur um Fussball, es gibt ständig Machtkämpfe. Bulgarien müsste sich ein Beispiel an Ungarn nehmen, da ist man eine Einheit in der Führung – und hat Erfolg.»

… über Christian Gross und dessen Scheitern auf Schalke: «Das war vorhersehbar. Er war in Ägypten und Saudi-Arabien weit weg von der Bundesliga. Schon bei den Pressekonferenzen merkte man, dass das nicht gut kommt. Er verwendete Ausdrücke, die man hier nicht kennt, verwechselte Spieler. Er hätte sich Schalke nicht antun müssen, nachdem er so vieles erreicht hatte. Er wäre in Deutschland als Retter von Stuttgart in Erinnerung geblieben – aber seither sind halt zehn, elf Jahre vergangen. Nun ist er mit schuld am Schalke-Abstieg.»

… über Lucien Favres Entlassung in Dortmund: «Er hat den besten Schnitt aller Trainer, ist ein exzellenter Fussball-Lehrer. Aber in Dortmund hat man halt immer versucht, einen zweiten Klopp zu bekommen. Aus meiner Sicht hätte er mehr auf den Tisch hauen sollen, sich richtig wehren, statt immer nur alles wegzulächeln. Er war zu nett vielleicht.»

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