Nach der 1:2-Niederlage in Freiburg am vergangenen Samstag steht BVB-Innenverteidiger Mats Hummels vor die Medien und sagt: «Seit Edin da ist, machen wir sehr viele Dinge sehr viel besser. Wir kriegen nur nicht die Ergebnisse, um das zu unterstreichen.» Das mag in erster Linie ein Lob an den Trainer sein, ist aber gleichzeitig auch ein Seitenhieb gegen Terzics Vorgänger Lucien Favre.
«Diese Aussage ist absurd»
Dieses Statement nach der BVB-Pleite ist auch René Weiler nicht entgangen. Im «BLICK Kick» sagt der ehemalige Nürnberg-Coach klar und unverblümt: «Das ist realitätsfremd.» Und weiter: «Da musste ich den Kopf schütteln. Wie kann man so etwas sagen bei einer solchen Ausbeute wie mit Terzic aktuell?»
Schliesslich verzeichnen die Dortmunder allein aus den vergangen vier Spielen drei Niederlagen. Berechtigt fügt Weiler also an: «Wenn man jetzt einen Quervergleich mit Lucien Favre und seinen Resultaten zieht, ist diese Aussage schon etwas absurd.»
Überhaupt findet Weiler die Kritik am Romand massiv. Er habe mit Dortmund ja eigentlich einen guten Job gemacht. Zweimal führt Favre den BVB auf Platz zwei und 2019 hatten die Dortmunder am letzten Spieltag gar noch Chancen auf den Meistertitel. Haben es die Ausländer grundsätzlich schwerer? «Klar muss man als Auswärtiger etwas mehr machen und wird etwas genauer begutachtet.» Dennoch sei die Kritik an Favre extrem hart, findet Weiler. Er macht den Vergleich mit Leipzig-Coach Julian Nagelsmann (33): «Er wird gehyped ohne Ende.» Und dies «obwohl er vergangene Saison in der Rückrunde einige Punkte verspielte.»
Die grösste «Ich-AG» der Bundesliga
René Weiler wird seinerzeit von den Deutschen auch nicht mit Samthandschuhen angefasst. Die «Bild» bezeichnet ihn damals als «die grösste Ich-AG» der Bundesliga. Weiler: «Man muss wissen, wie solche Artikel entstehen.» Es sei nicht immer so, dass Resultate bewertet werden. «Zum Teil sind es Beziehungsdelikte und da war einer mit mir und meinem Verhalten nicht so einig und wollte das dementsprechend medial zum Ausdruck bringen, was nicht in Ordnung war», so Weiler. Doch mit solchen Sachen müsse man lernen zu leben. «Als Fussballtrainer musst du eh mit Kritik umgehen können». Aber eben, «c'est le ton qui fait la musique» (auf Deutsch: es ist der Ton, der die Musik macht) …