Kaum geht die Super League wieder los, macht Meister YB dort weiter, wo er aufgehört hat. In einem Wahnsinns-Spektakel gewinnen die Berner in letzter Minute 4:3 in Luzern. Siebatcheu trifft in der 93. Minute. Mit im Stadion ist auch der eben erst zurückgetretene FCL-Routinier Christian Schwegler (37). Am Sonntagmorgen ist er zu Gast im «Blick Kick». Schwegler schwärmt: «Es war ein super Startspiel. Endlich wieder Zuschauer im Stadion, es hat wirklich gekribbelt.»
YB bleibt ein kleiner Schritt voraus
Dass YB auswärts gegen entfesselte Luzerner ein 1:3 in ein 4:3 kehrt, ist eine Machtdemonstration sondergleichen. Ist YB, welches die letzte Saison mit 31 Punkten Vorsprung gewonnen hat, wieder konkurrenzlos? Schwegler: «YB hatte auf diese Saison hin nur auf der Trainerposition einen grossen Wechsel. Die Mannschaft konnte bisher zusammengehalten werden. Und wenn man schaut, wie dominant die Berner in der vergangenen Saison waren, muss man definitiv davon ausgehen, dass der Titel über YB gehen wird. Sie sind in dieser Saison der Konkurrenz einen Schritt voraus.» Luzerns Cup-Sieger-Captain hofft allerdings, dass es nur ein «kleiner Schritt» ist, «weil das würde die Liga etwas spannender machen.»
Schwegler wüsste, wie YB zu schlagen wäre. «YB muss unter Druck gesetzt werden. Ich glaube, dass dies das Mittel sein könnte, um YB weh zu tun. Das mögen die Berner nicht. Sie sind es gewohnt zu dominieren und die Gegner spielten bisher eher passiv gegen sie.»
Schwegler hofft deshalb, dass die anderen Teams «wirklich versuchen, YB vorne zu attackieren und so den Weg finden, sie zu schlagen.»
Basel hat an Dominanz verloren
Von 2006 bis 2009 stand Schwegler auch für Schwarz-Gelb auf dem Platz – zweimal wurde er Vizemeister. «Es hat damals bei uns noch etwas gefehlt», sagt Schwegler. Er glaubt aber auch, dass die Gegner im Vergleich zu seiner YB-Zeit an Stärke eingebüsst haben. «Basel zum Beispiel legte in den letzten Jahren nicht mehr die Dominanz, wie in den vergangenen Jahren, an den Tag.»
Hat die Super League generell an Qualität verloren? Schwegler diplomatisch: «Früher gab es mehr Einzelspieler, wie einen Richard Nunez bei GC. Und die haben die Liga noch etwas attraktiver gemacht».