Spätestens seit Anfang Juni ist Teddy Okou den Schweizer Fussballfans ein Begriff: Mit einem Wahnsinnsdribbling im Rückspiel entschied der Franzose die Barrage zwischen Stade Lausanne-Ouchy und dem FC Sion zugunsten des Waadtländer Quartierklubs. Und natürlich: Bei diesem Vornamen gabs seither bestimmt den einen oder anderen Scherz, hinter vorgehaltener Hand natürlich.
Umso erstaunlicher, was da am Samstagabend von der Anzeigetafel in der Thuner Stockhornarena leuchtet. Mit seinem neuen Klub FC Luzern traf Okou im Cup-Sechzehntelfinal auf die Berner Oberländer. Und sowohl bei der Teampräsentation, bei seiner Einwechslung und dann auch bei seinem Treffer in der Verlängerung zum zwischenzeitlichen 2:1 steht da: Teddybär Okou!
Lustig? Rassistisch? Peinlich? Not amused ist man beim FC Luzern. Der sagt zur Verhöhnung seines Flügelflitzers zu Blick: «Der FC Luzern hat kein Verständnis für diesen Vorfall – ob bewusst oder unbewusst passiert. Teddy Okou hat aber die einzig richtige Antwort gegeben und mit seinem Tor entscheidend mitgeholfen, Thun zu besiegen.»
Thun entschuldigt sich
Der FC Thun entschuldigt sich in der «Luzerner Zeitung» via Sprecherin Damaris Oesch: «Das war keine Absicht. Gemäss unseren Technikern wurde der Name aus einem anderen System eingespeist. Die Einträge wurden danach zu wenig gut geprüft. Das geht so natürlich nicht in Ordnung, wir entschuldigen uns für diesen Fehler.»
Und wie reagiert Okou? Der teilt via Instagram seine Wut: «Nichts gegen die Thun-Spieler. Nur gegen die «mongole Aktion» des Klubs. Kann jeder für sich übersetzen, sind aber sicher alles andere als nette und auch nicht gerade mit Bedacht gewählte Worte. Und dann legt Okou auf Instagram noch mit Videos seiner drei Tore in der letzten Challenge-League-Saison gegen Thun nach.