Young Driver Test in Abu Dhabi
Alonso vorne, Schumi Letzter, Williams im Spital

Der letzte Formel-1-Tag in dieser Corona-Saison, die am 5. Juli in Spielberg begann. Am 15. Dezember wollte man in Abu Dhabi beim Young Driver Test dem Nachwuchs noch eine Chance geben. Alonso (39), Kubica (36) und Buemi (32) grüssen mit 107 Jahren.
Publiziert: 15.12.2020 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2020 um 09:34 Uhr
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Fernando Alonso zeigt, was er noch drauf hat.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit (Text) und Lukas Gorys (Bilder)

Der sensationelle WM-Dritte McLaren-Renault (nächstes Jahr mit Mercedes-Power sogar ein Geheimfavorit) und der WM-Vierte Racing-Point-Mercedes verzichteten auf den zusätzlichen Tag.

Fernando-Express – Schumi-Bummler

Nach acht Stunden konnte «Junior» Fernando Alonso aufatmen. Bestzeit mit 1:36,333 – oder noch schneller als sein nächstjähriger Renault Teamkollege Esteban Ocon am Samstag in der Qualifikation (1:36,359). Der Spanier: «Ich hoffe, dass ich das Team vor Weihnachten noch ein bisschen glücklich machen und alle Mitarbeitenden fürs nächste Jahr damit motivieren konnte.»

Für Mick Schumacher, der als einziger sein Auto nicht teilen musste, endeten die 125 Runden kaum mit einer Enttäuschung – letzter Platz. Oder 3,6 Sekunden hinter Alonso. Der Haas-Ferrari war 2020 mit drei WM-Punkten ein Desaster – da kann auch ein Weltmeister-Sohn und Formel-2-Champion keine Wunder vollbringen.

Schumacher sagt: «Ich bin einfach glücklich und froh, dass ich so viele Runden drehen konnte. Auch alle im Team waren glücklich über meine Arbeit. Ich freue mich schon auf die Testfahrten im März.»

Ferrari-Russe: 129 Runden

Der 5,5 km lange GP-Kurs lud bei 27 Grad zum letzten Tanz 2020. Und gleich drei Piloten machten vor der Pause mal Bekanntschaft mit den sündhaft teuren Tecpro-Wänden: der Chinese Zhou im Renault, der Waadtländer Buemi im Red Bull-Honda und der Israeli Nissany im William-Mercedes.

Bei Ferrari konnten der russische Formel-2-Star Robert Shwartzman (der mit 129 Runden der fleissigste Fahrer war) und der italienische Academy Pilot Antonio Fuoco natürlich nicht vorne mithalten.

Logisch, denn Leclerc und Vettel war in den 17 Rennen nie eine einzige rote Führungsrunde gelungen. Das passierte den Roten zuletzt 1992 …

Mercedes mit Stoffel und Nick

Bei Halbzeit lag der Belgier Stoffel Vandoorne mit 1:37,206 an der Spitze – natürlich mit Mercedes. Stoffel hatte nach dem Hamilton-Forfait in Bahrain als offizieller Ersatzpilot bei den Silberpfeilen auf einen Einsatz gehofft. Doch Chef Toto Wolff holte George Russell von Williams!

Am Nachmittag wurde Vandoorne noch vom anderen Mercedes-Reservefahrer überholt ­ vom früheren Formel-2-Meister Nick de Vries. Der Holländer hatte keinen Sitz gefunden und haute zu Mercedes in die Formel E ab …

Wirbelwind Alonso wieder da!

Comeback-Pilot und Zweifach-Weltmeister Fernando Alonso (2005 und 2006) war vor der Pause im Renault als Zweiter um 0,3 Sekunden langsamer. Der Spanier, von der FIA mit einer Sonderbewilligung unterwegs: «Dieser Test ist doch gar nicht so wichtig!»

Vor zwei Jahren hatte sich der 32-fache GP-Sieger in Abu Dhabi von der Formel 1 verabschiedet: «Der Sport ist langweilig geworden. Man weiss ja schon vor dem Rennen, wer gewinnt!» Eine klare Meinung. Dann darf man aber nicht in der Langstrecken-WM mit Toyota fahren. Die beiden japanischen Werkautos haben gar keine ernsthaften Gegner!

Ade 2020 – jetzt wartet 2021

Die meisten Teams und Fahrer sind froh, dass es nach sieben Monaten Stress mit 17 Rennen zu Ende ist. Vor allem die Mechaniker sind am Anschlag, wollen irgendwie Weihnachten feiern und Ferien machen. Nun, am 2. bis 4. März 2021 wartet Barcelona auf den Grand-Prix-Zirkus. Es werden die einzigen drei Testtage vor der Saison mit geplanten 23 Rennen sein. Der Wahnsinn soll trotz Corona weitergehen!

Gute Besserung, Frank!

Der letzte Testtag in Abu Dhabi wurde noch von einer schlechten Nachricht heimgesucht: Der frühere Teamchef Frank Williams (78) wurde in ein Spital eingeliefert.

Seit 34 Jahren ist der Brite Tetraplegiker und hielt sich mit seinem Traditionsrennstall (114 GP-Siege) immer im positiven Bereich. Bis im September das Team verkauft werden musste und Franks Tochter Claire (44) als letzte weibliche Chefin ihren Job verlor.

Die Sauber-Stimmen

Robert Kubica: «Es ist immer gut, Zeit im Auto zu verbringen, vor allem wenn man einen ganzen Tag testen kann. Es ist eminent wichtig, ein gutes Gefühl für das Auto zu bekommen, einen Rhythmus zu haben. Das vom Morgen bis zum Abend zu haben brachte mich in diesen Bereich und ich konnte einen guten Job machen. Jetzt endet eine lange und intensive Saison. Ich möchte allen Frauen und Männern bei Alfa-Sauber für ihre Arbeit danken. Das war ein unglaublicher Job.»

Callum Ilott: «Es war ein aufregender Tag, ich konnte ein unglaubliches Auto fahren. Ich danke Alfa-Sauber und der Ferrari-Akademie für diese Gelegenheit. Wir fuhren 93 Runden, ein schöner Kilometerstand und ein geschäftiger Tag für das Team. Aus meiner Sicht habe ich es richtig genossen. Es braucht viel Konzentration, dass man in so einem starken Auto immer liefern kann. Es war aber richtig gut und ich hoffe, dass ich noch mehr Gelegenheiten kriege, dieses Auto zu fahren.»

Robert Kubica: «Es ist immer gut, Zeit im Auto zu verbringen, vor allem wenn man einen ganzen Tag testen kann. Es ist eminent wichtig, ein gutes Gefühl für das Auto zu bekommen, einen Rhythmus zu haben. Das vom Morgen bis zum Abend zu haben brachte mich in diesen Bereich und ich konnte einen guten Job machen. Jetzt endet eine lange und intensive Saison. Ich möchte allen Frauen und Männern bei Alfa-Sauber für ihre Arbeit danken. Das war ein unglaublicher Job.»

Callum Ilott: «Es war ein aufregender Tag, ich konnte ein unglaubliches Auto fahren. Ich danke Alfa-Sauber und der Ferrari-Akademie für diese Gelegenheit. Wir fuhren 93 Runden, ein schöner Kilometerstand und ein geschäftiger Tag für das Team. Aus meiner Sicht habe ich es richtig genossen. Es braucht viel Konzentration, dass man in so einem starken Auto immer liefern kann. Es war aber richtig gut und ich hoffe, dass ich noch mehr Gelegenheiten kriege, dieses Auto zu fahren.»

Die Resultate des Tests in Abu Dhabi
  1. Fernando Alonso (Sp, Renault), 1:36,333 (105 Runden)
  2. Nyck de Vries (Ho, Mercedes), 1:36,595 (110 Runden)
  3. Stoffel Vandoorne (Bel, Mercedes), 1:36.840 (82 Runden)
  4. Robert Kubica (Pol, Alfa-Sauber), 1:37.446 (89 Runden)
  5. Yuki Tsunoda (Jap, Alpha Tauri-Honda), 1:37.557 (123 Runden)
  6. Jüri Vips (Est, Red Bull-Honda), 1:37.770 (110 Runden)
  7. Antonio Fuoco (It, Ferrari), 1:37.817 (126 Runden)
  8. Callum Ilott (Gb, Alfa-Sauber), 1:37.902 (93 Runden)
  9. Guanyu Zhou (Chn, Renault), 1:37.902 (98 Runden)
  10. Jack Aitken (Gb, Williams-Mercedes), 1:38.153 (78 Runden)
  11. Robert Shwartzman (Rus, Ferrari), 1:38.157 (129 Runden)
  12. Sébastien Buemi (Sz, Red Bull-Honda), 1:38.284 (77 Runden)
  13. Marino Sato (Jap, Alpha Tauri-Honda), 1:38.495 (127 Runden)
  14. Roy Nissany (Fr, Williams-Mercedes), 1:39.800 (75 Runden)
  15. Mick Schumacher (De, Haas-Ferrari), 1:39.947 (125 Runden)
  1. Fernando Alonso (Sp, Renault), 1:36,333 (105 Runden)
  2. Nyck de Vries (Ho, Mercedes), 1:36,595 (110 Runden)
  3. Stoffel Vandoorne (Bel, Mercedes), 1:36.840 (82 Runden)
  4. Robert Kubica (Pol, Alfa-Sauber), 1:37.446 (89 Runden)
  5. Yuki Tsunoda (Jap, Alpha Tauri-Honda), 1:37.557 (123 Runden)
  6. Jüri Vips (Est, Red Bull-Honda), 1:37.770 (110 Runden)
  7. Antonio Fuoco (It, Ferrari), 1:37.817 (126 Runden)
  8. Callum Ilott (Gb, Alfa-Sauber), 1:37.902 (93 Runden)
  9. Guanyu Zhou (Chn, Renault), 1:37.902 (98 Runden)
  10. Jack Aitken (Gb, Williams-Mercedes), 1:38.153 (78 Runden)
  11. Robert Shwartzman (Rus, Ferrari), 1:38.157 (129 Runden)
  12. Sébastien Buemi (Sz, Red Bull-Honda), 1:38.284 (77 Runden)
  13. Marino Sato (Jap, Alpha Tauri-Honda), 1:38.495 (127 Runden)
  14. Roy Nissany (Fr, Williams-Mercedes), 1:39.800 (75 Runden)
  15. Mick Schumacher (De, Haas-Ferrari), 1:39.947 (125 Runden)
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