Den Start in seine Formel-1-Karriere dürfte sich Nikita Mazepin anders vorgestellt haben. Letzte Woche sorgt der 21-Jährige mit einem Video auf seinem Instagram-Kanal für einen Aufschrei im Netz. Zu sehen ist, wie er an die Brust des jungen Models Andrea D’IVal greift, woraufhin sie ihm den Mittelfinger zeigt.
In den sozialen Medien fordern viele die Auflösung seines Vertrags bei Haas-Ferrari. Dazu wurde gar eine Online-Petition gestartet. Seine Entschuldigung danach und D’IVals Erklärung, dass es nur ein Scherz unter guten Freunden sei, beruhigt die Gemüter kaum. Dies, weil es nicht der erste üble Fehltritt des zukünftigen Team-Kollegen von Mick Schumacher ist.
Schlägt Gegner ins Gesicht
2016 – damals noch in der Formel 3 – fühlt sich der Russe von Konkurrent Callum Ilott, während eines Trainings behindert. Mazepin stellt den Briten daraufhin in der Boxengasse zur Rede und ein übles Wortgefecht bricht aus. Er verliert die Nerven, geht auf Ilott los und schlägt ihm ins Gesicht. Dieser trägt Verletzungen an Wange, Nacken und Kiefer sowie ein blaues Auge davon.
Die Stewards brummen ihm eine Rennsperre wegen «unsportlichem Verhalten» auf.
Zwei Jahre später beim Formel-2-Heimrennen von Mazepin in Sotschi: Im Sprint ziehen Jack Aitken, Nobuharu Matsushita und Mazepin zu Beginn davon. Aitken und er rutschen neben der Strecke und der Russe will auf falschem Wege wieder auf die Strecke zurück. Dabei touchiert er Aitkin und schiesst in den heranbrausenden Matsushita rein. Beide knallen in die Absperrung und müssen ins Spital geliefert werden – beide bleiben aber unverletzt.
«Komplettes Fehlen von Umsicht»
Die Rennkommissare machen Mazepin als Verursacher des schlimmen Crashs, da «er ein komplettes Fehlen von notwendiger Umsicht gegenüber seinen Fahrerkollegen» zeigte. 15 Plätze wird er für das nächste Rennen strafversetzt.
Unter anderem dank seinem Vater hat Mazepin dennoch den Sprung in die Formel 1 geschafft. Dmitri Mazepin ist Besitzer des Milliarden-Unternehmen «Uralchem» und hat bereits 2018 versucht seinem Sohn ein Cockpit in einem F1-Rennstall zu besorgen. Force India (heute Racing Point) entschied sich aber für den Kanadier Lawrence Stroll, der das Team über nahm und seinen Sohn Lance als Fahrer einsetzte.
Zwei weitere Jahre absolviert Mazepin in der Formel 2. Sein Potential auf der Strecke hat er dort unter Beweis gestellt. Sein Gemüt muss er aber noch in den Griff bekommen. (smi)