Sebastian Vettel (36) wurde im Fahrerlager in Suzuka herzlich begrüsst, vor allem von seinem alten Rivalen Sir Lewis Hamilton (38). Der Brite staunte über das neue Projekt des vierfachen Weltmeisters: «Racing for Biodiversity».
Im Innenraum von Kurve 2 stehen elf Insektenhotels. Eines für jedes Team und eines für Vettel. Zusätzlich noch zwei für Schulen im benachbarten Tsu, wo Vettel einen Vortrag hielt.
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«Wenn du dich mit dem Klimawandel beschäftigst, laufen dir ganz automatisch Themen wie die Biodiversity über den Weg. Die ist mindestens genauso wichtig wie der Erhalt des Klimas. Deshalb wollte ich mit meiner Aktion im Rahmen der Formel 1 darauf aufmerksam machen. Ich weiss, dass Nashörner und Elefanten die Ikonen sind, wenn es ums Aussterben von Arten geht. Aber man muss auch für die Kleinsten kämpfen. Deshalb habe ich die Bienen zu meinem Thema gemacht.»
Keine Rückkehr auf die GP-Pisten
Auch wenn er den Sport noch liebt, ein Comeback ist für den 53-fachen GP-Sieger kein echtes Thema. Ein Topteam wird ihm sowieso keinen Platz mehr anbieten. Aber auch seine Insektenhäuser waren ein Knochenjob!
«Wir waren teilweise bis 3 Uhr morgens in unserer Werkstatt, haben uns aus den Supermärkten ernährt. Alle Baumaterialien und die Einlagen für die Insekten kaufte Vettels Team in Baumärkten vor Ort ein.
«Da spürst du dein Alter!»
Die Hölzer wurden manuell zurechtgesägt, alle Nägel und Schrauben selbst angebracht und alles in einer Werkstatt zusammengebaut. «Ohne Motorsägen», sagt Vettel stolz. «Viele Arbeiten mussten wir auf den Knien durchführen. Da merkst du dein Alter.»
Die Trainings ab Freitag 4.30 Uhr MEZ will sich der Deutsche im Innenraum der Kurve 2 anschauen. Am Sonntag sitzt er dann inmitten seiner Fans auf der Haupttribüne.