Noch ist natürlich ein definitives Urteil nicht möglich. Aber der Start der fünf «Neulinge» in den optimistischen WM-Kalender mit 23 Rennen ist sicher missglückt.
Ferrari: Warten auf einen Sieg
Bei Ferrari hat sich bis jetzt der Papier-Teamleader Charles Leclerc (23) gegen Carlos Sainz (26) durchgesetzt – 20:14 nach Punkten. Aber der Spanier sagt: «Zuerst müssen wir für das Team schauen. Wir wollen Dritter in der WM werden. Seit Singapur 2019 (Vettel) sind die Roten ohne Sieg. Leclerc: «Mit etwas Glück können wir 2021 ein Rennen gewinnen!»
McLaren: Wunderkind Norris
Bei McLaren-Mercedes zeigt die Formkurve von Lando Norris (21) steil nach oben – WM-Dritter. Erleben wir da einen zukünftigen Weltmeister am Lenkrad? Er führt gegen den hoch eingestuften Daniel Ricciardo (31) sensationell mit 27:14 Zählern. Der Australier: «Ich hatte gehofft, dass meine Anpassung etwas schneller geht.» In Imola musste der siebenfache GP-Sieger sogar eine Stallorder akzeptieren: «Okay, ich hatte auch meine Chancen! Da muss ich mein Ego hinten anstellen!»
AlpineF1: Alonso entzaubert
Bei AlpineF1 kam Fernando Alonso (39) in Imola nur dank der Räikkönen-Strafe zu seinem ersten WM-Punkt seit Singapur 2018 – 7. im McLaren-Renault. Der Spanier hatte sich die Rückkehr in die einst verschmähte Formel 1 leichter vorgestellt. Vor allem Qualifikations-Pleiten tun Alonso weh – wie in Imola gegen Esteban Ocon (24). «Im Gegensatz zu den anderen neuen Fahrern habe ich ja den Sport gewechselt…» Auch nach Punkten liegt Alonso 1:2 hinter dem Franzosen.
Red Bull: Pérez chancenlos?
Bei Red Bull-Honda hat es Team-Neuling Sergio Pérez (31) sehr schnell erfahren müssen, dass Kollege Max Verstappen (23) wohl eine Nummer zu gross ist. Was der Mexikaner natürlich noch nicht offen zugibt. Der fliegende Holländer hat nur einen Wunsch: «Mit Sergio haben wir jetzt endlich eine Chance, die Konstrukteurs-WM zu gewinnen.» Und den Fahrer-Titel? Super-Max, der gegen Pérez 43:10 führt und bereits seinen 123. WM-Lauf bestreitet: «Wir kämpfen jetzt mit Mercedes auf gleicher Höhe! Da müssen alle unsere Ziele höher angesetzt werden!»
Aston Martin: Vettel leidet
Bei Aston Martin-Mercedes muss Sebastian Vettel (33) aufpassen, dass er nicht in eine Negativspirale gerät. Teamkollege Lance Stroll (22) hat schon zweimal gepunktet, führt mit 5:0 gegen den Deutschen. Noch lässt die harte Kritik den vierfachen Weltmeister nach aussen kalt: «Es gibt in der Formel 1 kein Hoch ohne ein Tief!» Vettel (15.) und Schumick (16.) waren in Bahrain und Imola die einzigen Piloten, die auf den gleichen Plätzen ins Ziel kamen! Klar, dass man in Deutschland vor allem von Vettel mehr wartet.
Was Sie noch wissen müssen
Das erste Training auf der 4,653 km langen Berg- und Talfahrt beginnt am Freitag um 12.30 Uhr MEZ. Die Qualifikation steigt am Samstag um 16 Uhr. Das Rennen am Sonntag ist ebenfalls um 16 Uhr (TV live).
In Imola wurden übrigens 4532 Corona-Tests rund um die Formel 1 durchgeführt – nur zwei davon waren positiv.
Mick Schumacher trug bei der PK am linken Arm Trauerflor. Zum Gedenken an einen Haas-Mechaniker, der den langen Todeskampf nach einem Töff-Unfall im Sommer 2019 verloren hat.