Und das auf seiner erfolgreichsten Strecke
Kimi droht der Negativ-Rekord

Kimi Räikkönen (40), das rasende Formel-1-Idol der Massen. Auch wenn der Finne lieber schweigt als spricht. «Wenn du aus dem Cockpit steigst, begleitet dich meist nur noch der Nonsens. Also fühle ich mich im Auto am wohlsten!»
Publiziert: 27.08.2020 um 19:31 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2020 um 20:13 Uhr
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Kimi Räikkönen kommt in Spa an.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Spa

Am Sonntag startet Kimi hier in den Ardennenwäldern von Spa zu seinem 319. Grand Prix. Er wird also noch dieses Jahr den GP-Rekord von Rubens Barrichello (323) brechen.

«Wir müssen endlich punkten!»

Aber der Weltmeister von 2007 auf Ferrari hat in seiner zweiten Saison mit Alfa-Sauber andere Ziele. «Wir müssen unsere kleinen Fortschritte endlich auch auf der Strecke ausnutzen, bessere Qualifikationen hinlegen und am Sonntag dann auch Punkte holen. Mehr zählt nicht!»

Letztes Jahr gewann Räikkönen das Teamduell gegen Antonio Giovinazzi (26) mit 43:14 Zählern. Jetzt liegt der Routinier nach sechs Rennen mit 0:2 gegen den weiter unbeständigen Italiener zurück.

Der schwächste Saisonstart

Das nervt Kimi. Noch nie hatte er einen solch schwachen Start in der Formel 1. Jetzt droht sogar der Negativ-Rekord von 2019, als Räikkönen zwischen Spa und Austin sogar sieben Mal in Serie nie in die Top Ten fahren konnte.

Und wie ging es damals weiter? Kimi verpasste in Brasilien als Vierter das Podest gegenüber Sainz (McLaren) um weniger als eine Sekunde...

Kimis Ärger bei McLaren

Den schlimmsten Albtraum mit sechs Rennen ohne Punkte erlebte der Nordländer bisher in seinem Premieren-Jahr 2002 bei McLaren-Mercedes. Von Malaysia bis Monaco fiel er fünfmal aus und wurde einmal Zwölfter. Am Ende reichte es Kimi immerhin zum sechsten WM-Rang.

Vier Kimi-Siege in Spa ...

Die grosse Frage vor dem ersten Klassiker der Corona-Saison: Schafft Räikkönen den Wendepunkt? Der Ort wäre eigentlich mehr als ideal. Denn allein in Spa raste der 21-fache GP-Sieger Kimi viermal als Erster (wie einst auch Jim Clark) durchs Ziel: 2004 und 2005 auf McLaren sowie 2007 und 2009 mit Ferrari.

... aber Schumi und Senna besser

Erfolgreicher waren auf der jetzt 7004 Meter langen Berg- und Talfahrt nur Michael Schumacher (6 Erfolge) und Ayrton Senna (5). Der Deutsche nannte die Strecke, wo er 1991 auf Jordan debütierte und 1992 auf Benetton seinen ersten GP-Sieg feierte, sein Wohnzimmer. Klar, nicht einmal 50 Kilometer entfernt war der siebenfache Champion in Kerpen aufgewachsen.

Hamilton will Rache an Ferrari

WM-Leader Lewis Hamilton hat nach bisher drei Triumphen in Spa noch eine Rechnung offen: Letztes Jahr schnappte ihm Leclerc dank dem «gedopten» Ferrari-Motor den vierten Belgien-Erfolg weg – um 0,9 Sekunden. Und 2008 verlor er den Sieg an Ferrari-Pilot Massa. Eine Zeitstrafe wegen unerlaubten Überholens warf Hamilton vom ersten auf den dritten Platz zurück.

Für Leclerc war es letztes Jahr der erste Sieg überhaupt. Er dominierte dann auch noch das rote Heimrennen in Monza. Kurz darauf machte Vettel in Singapur den Ferrari-Hattrick perfekt. Seither sind elf erfolglose Monate vergangen ...

Gasly legte Blumen in Todeskurve nieder

Am 31. August 2019 starb hier in Spa Formel-2-Pilot Anthoine Hubert (†22) nach einem Horror-Crash mit Correa (USA). Der Franzose hatte nach vielen unglücklichen Umständen keine Chance. Am Donnerstag legte sein Freund und Alpha-Tauri Pilot Pierre Gasly (24, Bild) Blumen an der Unfallstelle nieder: «Wir lernten uns schon mit neun Jahren kennen und beschlossen Rennfahrer zu werden.» Für Hubert, 2018 GP3-Meister und 2019 zweifacher F2-Sieger, kommen jetzt die neuen verstärkten Reifenstapel nach dem steilen Aufstieg von Eau Rouge zu spät.

Am 31. August 2019 starb hier in Spa Formel-2-Pilot Anthoine Hubert (†22) nach einem Horror-Crash mit Correa (USA). Der Franzose hatte nach vielen unglücklichen Umständen keine Chance. Am Donnerstag legte sein Freund und Alpha-Tauri Pilot Pierre Gasly (24, Bild) Blumen an der Unfallstelle nieder: «Wir lernten uns schon mit neun Jahren kennen und beschlossen Rennfahrer zu werden.» Für Hubert, 2018 GP3-Meister und 2019 zweifacher F2-Sieger, kommen jetzt die neuen verstärkten Reifenstapel nach dem steilen Aufstieg von Eau Rouge zu spät.

Juan Manuel Correa (l.) wurde damals beim Crash schwer verletzt. Nun kehrt er an die Unfallstelle zurück.
Foto: Lukas Gorys
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