Auf dem Fahrermarkt (oder ist es sogar ein Flohmarkt?) tun sich vor allem die Formel-2-Meister schwer. 2018 kamen mit Russell, Norris und Albon sogar die ersten Drei in die Formel 1. Aber dann: Nyck de Vries (2019) schaffte wegen einer Blinddarm-OP von Albon 2022 in Monza sein Debüt. Er schockte mit einem 9. Platz, kam dann bei Toro Rosso nie auf Touren und wurde gefeuert.
Das Drama um Mick Schumacher (2020) ist bekannt, nach zwei Haas-Jahren wurden ihm alle Türen zugeschlagen, weil sein Talent nicht ausreichte. Oscar Piastri (2021) dagegen begeisterte alle und wird bei McLaren als zukünftiger Champion gehandelt.
Felipe Drugovich (2022) und Théo Pourchaire (2023) waren nie gross im Gespräch. Der Brasilianer darf wenigstens bei Aston Martin als dritter Mann ran. Der Franzose ist in Hinwil auch kein Notnagel.
Genialer Kompromiss
Im jahrelangen Streit um den Formel-1-Einstieg des 62-jährigen Ex-GP-Piloten Michael Andretti (der einst Sauber kaufen wollte) hat jetzt das US-Justizministerium wegen Wettbewerbsverzerrung Druck auf den schnellsten Zirkus ausgeübt.
Und der Kompromiss ist genial: Andretti muss ins zweite Glied zurücktreten – auch GP-Boss Greg Maffei, sein Gegenspieler, muss Ende Jahr gehen. Jetzt stehen mit General Motors eine Weltfirma und mit Mehrheitseigner Dan Towriss zwei akzeptierte Namen hinter dem Projekt.
GM braucht aber weiter einen Kundenmotor
Die FIA gab schon lange grünes Licht – und dank GM werden jetzt auch die bockigen Teams etwas sanfter. Ob die Eintrittsgebühr 200 oder 600 Millionen Dollar ist (die aufgeteilt werden), soll die Pläne des Andretti-Cadillac-Clans nicht stoppen.
Man hat bereits eine Fabrik in Silverstone und benutzt den Windkanal von Toyota. Da GM erst 2028 einen eigenen Motor bringt, braucht GM ab 2026 einen Kundenmotor: Ferrari? Honda (neuer Start mit Aston Martin) und Einsteiger Audi kommen nicht zur Auswahl. Red Bull und die Racing Bulls starten mit dem eigenen Motor, und Mercedes hat bereits vier Kunden.