Die Ferrari-Fans leiden weiter. Einst mussten sie 21 Jahre auf einen WM-Titel in der Fahrer-Wertung warten (Jody Scheckter 1979 bis Michael Schumacher 2000). Jetzt sind seit Kimi Räikkönen 2007 bereits wieder fast 16 Jahre vergangen. Und ein Ende der Durststrecke für die Italiener ist nicht in Sicht. Vor allem bis zur «neuen» Formel 1 ab 2026 kommt kaum ein Team an Red Bull-Honda vorbei. Und wenn, dann Mercedes. In Maranello, seit Jahrzehnten das Werk der 1000 Lügen und Wahrheiten, muss für einen WM-Titel alles stimmen. Doch am Ende sind es immer die Fahrer, die die nötigen Punkte über die Ziellinie bringen müssen. Wie lange Charles Leclerc (25) und Carlos Sainz (29) noch tatsächlich an ihre Chance glauben und die Moral jedes Mal ins rote Cockpit mitschleppen, ist eine andere Sache. Leclerc («Ich will mit Ferrari Weltmeister werden!») hat das Problem längst erkannt: «Wir müssen endlich unser Auto verbessern!»
Wie lange bleibt Ferrari ruhig? Es ist nach 24 Rennen ohne Sieg eine sehr berechtigte Frage. Wir haben nach 14 Rennen 2023 den neuen Teamchef Fred Vasseur (55) mit dem entlassenen Boss Mattia Binotto (53) und dessen 14 ersten Rennen 2022 verglichen. Das Resultat ist brutal: Nach Punkten liegt der Franzose 228:357 zurück. Und nach Siegen führt der Italiener gar mit 4:0, nach Podestplätzen mit 12:4. Trotzdem musste Binotto am Saisonende gehen. Wie lange bleibt Vasseur im Sattel? Er hat es nach seinem Auszug in Hinwil gesagt: «Bei Ferrari wirst du nur an den Siegen gemessen!»
Heisser Singapur-Nachtspuk
Und schon sind wir am Äquator. Dort steigt seit 2008 der heisse Nachtspuk von Singapur. Nur 2020/21 wurde er wegen Corona gestrichen. Temperaturen um 30 Grad, hohe Luftfeuchtigkeit und Regen-Überfälle begleiten jedes Jahr den Zirkus. Und was machte Ferrari dort? Es gab drei Siege: Alonso 2010 und Vettel 2015/19. Unvergessen der Start 2017, als das Ferrari-Duo Vettel und Räikkönen einen Crash baute – und Verstappen mit ins Elend riss. 2022 siegte Pérez, Alfa-Sauber blieb punktelos.
Neuer Ungarn-Pokal für Verstappen
Was läuft da? Red Bull jagt den noch sieglosen Norris (24, McLaren). Auch Verstappen hätte ihn gerne als Teamkollegen. Die zwei sind Freunde – und der Brite ersetzte den 40'000 Euro teuren Ungarn-Pokal von Max, der wegen Norris auf dem Podest in Brüche ging. Interessant, dass Pérez jetzt sagte: «Für die Zukunft schaue ich mich mal nach Alternativen um.» Ob er was ahnt?