Saisonziel längst verpasst
Jetzt ist für Alfa-Sauber WM-Rang 8 Pflicht

Es geht um Millionen – vor allem für die hintersten Formel-1-Teams. Bisher machte am Ende ein WM-Rang mehr oder weniger gut fünf Millionen Dollar aus. Jetzt ist die Differenz oft mehr als 15 Millionen Dollar.
Publiziert: 04.09.2023 um 18:38 Uhr
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Valtteri Bottas vor Guanyu Zhou: Das Alfa-Sauber-Duo kämpft mit dem zu langsamen C43.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Für Alfa-Sauber war nach dem glücklichen 6. WM-Platz 2022 (punktgleich mit Aston Martin-Mercedes, aber eine bessere Rangierung) das Saisonziel klar: Verteidigung von Position sechs – oder sogar eine Steigerung.

Hauptproblem ist der C43

Das konnten die Hinwiler relativ schnell vergessen. Zu schwach war der C43. Jetzt ist der damalige Technische Direktor Jan Monchaux (45) weg – James Key (51) übernimmt wieder im Zürcher Oberland.

Und auch wenn sich Valtteri Bottas (34) und Guanyu Zhou (24) diese Saison nicht immer gut in Szene setzten, war das Hauptproblem doch meistens das Auto. Hier fehlt einfach die Manpower, die Anzahl von guten Ingenieuren, die eben meist in England unterwegs sind.

Mit 500 Leuten chancenlos

CEO Andreas Seidl (47) hat im Vorfeld des Audi-Einstiegs ab 2026 keinen leichten Job gefasst. Er muss bis dahin die richtigen Leute am richtigen Ort haben – und da reden wir von einer Aufstockung von mindestens 300 Leuten!

Jetzt sind es rund 500. «Und damit», so Seidl hinter vorgehaltener Hand, «hast du in der Formel 1 keine Chance!» Auch wenn das Zehnerfeld – wenigstens in der Qualifikation – immer näher zusammenrückt. Da zählt jede Zehntelsekunde, die eben nur die Superhirne aufs Reissbrett oder in den Computer bringen!

Kampf gegen unterirdisches Auto

Nach dem 10. Platz von Bottas in Monza ist Alfa-Sauber acht Rennen vor Schluss mit 10:11 an Haas-Ferrari herangerückt. Auf WM-Platz 7 ist Williams-Mercedes mit dem sensationell fahrenden Thai Alexander Albon (27) und 21 Punkten weg.

Also muss man jetzt die achte Position anstreben. Sollte eigentlich kein Problem sein, da Nico Hülkenberg (36) und Kevin Magnussen (30) in den letzten Rennen mit einem «unterirdischen» Auto unterwegs sind. Originalton der Fahrer!

Nur Pleiten, Pech und Pannen

Automässig steht Alpha Tauri-Honda dem Alfa-Sauber ziemlich nahe. Aber beim Schlusslicht mit drei Punkten reisst die Serie von Pleiten, Pech und Pannen (sowie der Handverletzung von Daniel Ricciardo, 34) einfach nicht ab. Diesmal blieb der 23-jährige Yuki Tsunoda (mit Teamkollege Liam Lawson in der sechsten Reihe, also vor Alfa-Sauber) vor dem Start mit Motorschaden liegen.

Und der erstaunlich gute GP-Neuling Lawson (21) verpasste als 11. den letzten Punkt gegenüber Bottas um 6,5 Sekunden. Es war 2023 bereits der vierte 11. Rang des B-Teams von Red Bull.

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