Zum ersten Mal verbot die FIA den Teams das Wettrüsten ohne Grenzen. Die Corona-Krise zwingt alle zum Sparen. Deshalb wurden alle Teile am 2020er-Auto, mit Ausnahme des Motors, der Kühler und der Aerodynamik, homologiert. Das heisst, man durfte sie – mit einer Ausnahme – nicht verändern.
Jedes Team durfte auf einer Liste von 57 Komponenten ein grosses Teil oder zwei kleine auswählen, die vom Entwicklungsverbot ausgenommen sind. Ferrari wählte das Getriebe, Alfa-Sauber die Nase, Aston Martin das Chassis im Bereich der Kühleinlässe.
Pirelli ändert Reifen doch noch
Um die Pirelli-Reifen vor immer schnelleren Rundenzeiten zu schützen, hat die FIA die Aerodynamik in vier Punkten beschnitten. Das soll zehn Prozent Abtrieb kosten. Doch weil Pirelli dem Braten nicht traut, haben sie mit später Ankündigung nun doch die Reifen geändert. Eine steifere Konstruktion macht einen Satz Reifen um 2,8 Kilogramm schwerer. Und das sind die Regeländerungen in Stichworten:
- Das Mindestgewicht der Autos steigt von 746 auf 752 Kilogramm.
- Das Mindestgewicht nur für die Antriebseinheit (Motor, Turbolader, MGU-K, MGU-H, Batterie, Leistungselektronik) steigt von 145 auf 150 Kilogramm.
- Der Unterboden muss ab der Hälfte nach innen angewinkelt sein. So ist er vor den Hinterrädern um 10 Zentimeter schmaler als vorher.
- Ein Teil des Unterbodens ist für Finnen oder Schlitze gesperrt.
- Die Miniflügel der hinteren Bremsbelüftungen müssen um 4 Zentimeter schmaler sein.
- Die Windkanalzeiten wurden gegenüber früher um 30 Prozent gekürzt.
- Die Prüfstandsstunden für den Motor sind auf 800 Stunden pro Jahr begrenzt.
- Das Budget eines Teams wird auf 145 Millionen Dollar begrenzt. Ausnahmen sind die Gehälter für die Fahrer, die drei teuersten Angestellten, der Motor, die Reisespesen und das Marketing.
- Die Reifenverteilung ist aus logistischen Gründen für alle 23 Grand Prix gleich: Jeder Fahrer bekommt zwei Sätze harte, drei Medium- und acht weiche Reifen.
- Bei drei Grand Prix (Silverstone, Monza, Interlagos) soll ein Sprintrennen über 100 Kilometer zusätzlich zur Qualifikation die Startaufstellung bestimmen.