Romain Grosjean (34), der Franzose mit dem Schweizer Pass und auch einigen Wochen Militärdienst, hat Ende 2020 in der Formel 1 ausgedient. Nach bisher 178 Rennen und immerhin zehn Podestplätzen.
Es wird ein trauriger Abschied. «Als man mir nach fünf Jahren bei Haas mitteilte, dass kein Platz mehr für mich da ist, war ich gespannt, wie viele Grand-Prix-Kollegen sich bei mir melden würden.» Die Antwort hatte einen Namen: George Russell (22), nach 34 Rennen immer noch ohne WM-Punkt.
Die Formel 1 ist nach dem Aus kein Auffangbecken für gefallene Helden oder vielleicht etwas Mitleid. Man ist schneller vergessen als auf seiner schnellsten Runde in der Karriere.
Grosjean revanchiert sich
Grosjean hat dann Russell ebenfalls getröstet, als dieser in Imola hinter dem Safety-Car crashte und seine ersten WM-Punkte wegwarf. «Du siehst in solchen Momenten blöd aus, dabei ist es ganz einfach, abzufliegen, wenn du versuchst, deine Reifen aufzuwärmen. Das Gleiche ist mir 2018 in Baku passiert.» Russell hat sich dann sogar schriftlich bei seinem Williams-Team entschuldigt!
Am Mittwoch vor dem GP Türkei hat Grosjean zum ersten Mal im Leben einen Flieger verpasst. «Ich hatte am Telefon zu lange mit Marcus Ericsson über die Indy-Car-Serie diskutiert!» Dort könnte für Grosjean die nahe Zukunft liegen, «auch wenn ich vor den Ovals in den USA sehr viel Respekt habe». Angst wäre das andere Wort gewesen.