«Wir haben Probleme am Auto, die wir selbst nicht lösen können», sagte WM-Leader Lewis Hamilton (35) bereits am Freitag. Der Brite sprach damit die katastrophalen Streckenbedingungen an. Und im dritten Training kam dann noch der Regen dazu!
Pirelli wurde überrascht!
Man muss sich schon fragen, was bezweckten die Türken mit dem neuen Asphalt, den sie erst vor einem Monat in Auftrag gaben? Fazit: Schlecht geteert – und viele Bodenwellen blieben!
Ein Opfer der seifigen Rutschbahn ist auch Pirelli. Die Italiener übernahmen die Daten für die drei härtesten Mischungen von der alten Piste (letzter Grand Prix 2011) – und scheiterten damit kläglich.
Während die Qualifikation ebenfalls im Regen stattfinden wird, soll es im Rennen am Sonntag ab 11.10 Uhr (TV live) wieder trocken sein.
Verstappen der Zauberer
Im dritten Training war die hohe Fahrkunst gefragt. «Es wird immer schwieriger», sagte selbst der Tagessieger vom Freitag, Max Verstappen (23) im Red Bull-Honda.
Der Holländer war zwar über 20 Sekunden langsamer als am Freitag, zauberte aber erneut die Bestzeit auf die Rutschbahn – 0,945 vor Leclerc im Ferrari und 1,574 vor Teamkollege Albon.
Nur eine Runde für Lewis
Ocon, Norris, Vettel, Pérez und Bottas hatten als nächste «Verfolger» der ersten drei Fahrer schon weit über fünf Sekunden Rückstand – das ist der Königsklasse im Motorsport nicht würdig. Es ist einfach eine rasende Lotterie – oder ein Skandal.
Die Piloten waren auf dem grünen Gummi (Intermedates) und vor allem mit Blau (Regenreifen) unterwegs.
Erst nach 18 Minuten verliess Hamilton die Boxen. Er rutschte nur herum, kam sofort wieder zurück: «Kein Grip!» Und dann machte der Superstar ohne Zeit Feierabend. Wie nur noch Latifi und Russel vom WM-Schlusslicht Williams-Mercedes.
Vorsicht bei Alfa-Sauber
«Unmöglich zu fahren», stöhnte der Russe Kvyat (Vierter in Imola) an die Boxen von Alpha Tauri-Honda, «ich drehe mich jede Runde!»
Bei Alfa-Sauber schonte man vor dem Jubiläums-Rennen (500. GP) die Hinwiler Autos. Giovinazzi hatte als 13. über 13 Sekunden Rückstand, Räikkönen lag als 16. mehr als 17 Sekunden zurück. Zum Glück blieben bei beiden Piloten die Dreher ohne Folgen.
Die Fans freut es…
Die schwierigen Bedingungen bei nur 13 Grad auf dem Asphalt erhöhte die Aufgabe für alle Teams, die Reifen in irgendeinem Temperaturfenster zum Laufen zu bringen. Praktisch unmöglich.
Die einzigen «Sieger» dieser katastrophalen Umstände sind eigentlich nur die Fans am Fernsehen. Endlich ist eine Prognose unmöglich – und die Aussenseiter bekommen plötzlich eine grosse Chance. Aber können sie auch einige nutzen?