Nach dem GP in Silverstone zog Alpha Tauri-Honda dem Holländer Nyck de Vries (28) den Stecker. Und verpasste es, endlich wieder einen Red-Bull-Junior einzusetzen. Man hoffte mit der Erfahrung von Daniel Ricciardo (33) die rote WM-Laterne zu verlassen. Doch der Australier, zwei Jahre bei McLaren kläglich an Norris gescheitert (ausser beim Doppelsieg 2021 in Monza), durfte als Bullen-Demonstrationsfahrer ins Cockpit des B-Teams zurück.
Zwei Rennen lang. Ohne im Duell gegen Tsunoda wirklich zu überzeugen. Und seit seinem Crash am Freitag in Zandvoort ist die GP-Karriere des Australiers jetzt wohl vorbei: Handgelenk verstaucht, Mittelhandknochen gebrochen. Eine komplizierte Sache, die ein Spezialist in Spanien behandeln wird. Dieser hat schon viele Töff-Stars und im Winter Lance Stroll nach Handverletzungen mit dem Velo zusammengeflickt.
Seit Samstag sitzt der Neuseeländer Liam Lawson (21) im Cockpit. Er ist der zehnte Kiwi in der Formel 1 und musste gleich auf dem nassen Dünenkurs ran. «Brutaler gehts nicht», sagt Bullen-Motorsportchef Helmut Marko. Er hat Lawson 2023 nach Japan in die heisse Super Formula geschickt. Diese kann er noch gewinnen.
Und was sagt der strenge Marko zum Ricciardo-Crash? «Wer in der Formel 1 fahren will, muss jeden Druck aushalten!» Aber es war nicht der Druck, der den achtfachen GP-Sieger in den Abgrund stürzte. Es war ein Anfängerfehler, den schon der kleine Hans im Motorsport lernen muss: Nimm bei jedem Aufprall zuerst die Hände vom Lenkrad!
Ricciardo zum Unfall: «Ich hatte bereits in die dritte Kurve eingelenkt, als ich das Auto von Piastri sah. Da hatte ich die Wahl, entweder den McLaren oder die Mauer zu treffen.» Er wählte die Gummiwand.