Red-Bull-Krach trotz zwei Doppelsiegen
Diese Titel-Komödie müssen wir uns wohl noch lange ansehen

In Bahrain siegte Verstappen vor Pérez, in Jeddah Pérez vor Verstappen. Dennoch brodelt es hinter den Kulissen bei Red Bull. Hier gehts zum «Formel 1 inside» von Roger Benoit.
Publiziert: 25.03.2023 um 20:30 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2023 um 08:50 Uhr
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Bullen-Jubel nach dem Doppelsieg in Jeddah. Aber nicht alle waren auch wirklich zufrieden!
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Die Formel 1 ist vor dem GP in Australien am nächsten Sonntag (TV live, 7 Uhr MEZ) zur Achterbahn geworden. Da werden einige Teams richtig durchgeschüttelt. Wie Schlusslicht McLaren-Mercedes, das jetzt Technikdirektor James Key rauswarf. Bei Alfa-Sauber gehts rauf und runter. Dramatisch die Situation bei Ferrari und Mercedes. Das letzte Mal, dass beide Teams in Folge zusammen das Podium verpasst haben, liegt zehn Jahre zurück: Korea und Japan 2013.

Kann sich das Superduo erholen? Vielleicht. Aber die Titeljagd findet 2023 nur bei Red Bull-Honda statt. Und dort ist nach dem 23. und 24. Doppelsieg der Bullen der Krach mit aufs Podest geklettert. Zwei Red-Bull-Doppelsiege in Folge gab es übrigens nur einmal: Silverstone und Nürburgring 2009. Auch damals wurde die interne Reihenfolge umgedreht (erst Vettel, dann Webber).

Das Team machte Verstappen sauer

Diesmal profitierte Pérez von der verpatzten Quali Verstappens (15. wegen defekter Antriebswelle) – und Verstappen hielt den Schaden in Grenzen. Und war trotzdem sauer: «Das Team sollte den Fahrern eigentlich drei Tage das gleiche Material hinstellen.» Das beweist, wie ehrgeizig und oft zu egoistisch der Holländer denkt. Aber der Mexikaner ist in seiner (falschen) Einstellung nicht besser. Wenn es um alles geht, kann man die Formel 1 als Teamsport eben sehr schnell vergessen. Fairness – vergessen!

Leider müssen wir uns diese Titel-Komödie 2023 wohl noch lange ansehen. Ausser die Chefs Horner und Marko sind ehrlich und sagen: «Wir spielen nur die Karte Verstappen!» Denn alle Zahlen sprechen seit Jahren klar für Super-Max, der Sergio im Schnitt pro Runde locker 0,3 Sekunden aufbrummt.

«So können wir den Titel leider bald vergessen»

Am meisten frustriert ist aber der potenzielle Titelanwärter und Ferrari-Star Charles Leclerc. Nur sechs Punkte nach zwei Rennen. Sein schlechtester Formel-1-Start, seit er bei den Roten fährt. Bisher 26, 18, 20, 45. Der Monegasse sagt es schon offen: «So können wir den Titel leider bald vergessen!» Ja, vor einem Jahr sah alles nach drei Rennen noch rosig aus: 71:25-Führung gegen Verstappen. Jetzt stehts vor Melbourne 6:44. Ob Vasseur helfen kann?

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