Lange tat sich Red Bull schwer mit dem Fall Pérez. Klar, es ging um die Höhe der Abfindung für den Mexikaner. Da die genaue Summe auch nach dem offiziellen Rauswurf am Mittwochabend nie öffentlich gemacht werden wird, reichen die Spekulationen von 20 bis 70 Millionen Dollar.
Sergio Pérez (34) hatte nach 281 Rennen, sechs Siegen, drei Pole-Positionen und 39 Podestplätzen beim Rauswurf gute Karten. Denn auf seiner Seite kämpften der frühere Senna-Manager Julian Jakobi (73) sowie sein langjähriger Förderer Carlos Slim (84) und dessen ältester Sohn Carlos Slim Domit (57). Einst die reichste Familie der Welt.
Pérez vergeigte den Titel
Sie pokerten hinter den Kulissen um die Abfindung des in ein Tief geratenen Schützlings. Es ging um den Zweijahres-Vertrag, den er im Frühjahr 2024 bekommen hatte.
Dagegen verloren die Bullen aber auch als WM-Dritter rund 40 Millionen Dollar, weil Pérez klar für den Verlust des Titels ausgemacht werden kann. Am Ende hatte Red Bull 77 Punkte weniger als der Weltmeister McLaren. Pérez dagegen verlor auf Teamkollege und Champion Verstappen 285 Zähler. Das ist unterirdisch. Und in der Geschichte der Formel 1 einmalig.
Vor allem Slim konnte Druck auf den Rennstall machen, denn er zahlt seit Jahren Millionen für seinen Nationalhelden. Das war bereits bei seinem Formel-1-Einstieg 2011 bei Sauber-Ferrari der Fall. Damals holte er 14 Punkte und durfte 2012 bleiben. In Kuala Lumpur und Monza raste das Talent sogar zweimal als Zweiter aufs Podest. In Montreal wurde er Dritter.
Am Ende bekam er Probleme mit der Hinwiler Führung – und der Slim-Clan parkte ihn für ein (fast erfolgloses) Jahr bei McLaren.
Lawson folgt auf Pérez
Jetzt ist die Reise vorbei. Als dritter Pilot ist sich der vierfache Papa zu schade. Der Neuseeländer Liam Lawson wird ihn ersetzen – und neben Verstappen untergehen. Tsunoda verpasste am Dienstag nach Saisonende mit einem überzeugenden Test im Red Bull-Honda die grosse Chance. Jetzt muss er im B-Team bleiben. Neben dem Formel-2-Gesamtzweiten Hadjar.
Interessant ist bei den Bullen-Teams die Frage nach dem doppelten Ersatzfahrer für 2025. Auch Audi-Sauber hat diesen noch nicht bekanntgegeben.
Am Mittwoch wurden Pourchaire (Testfahrer bei Peugeot) , Maloney (Formel E) und Carrie Schreiner (zur Botschafterin degradiert) aus der Academy verabschiedet. Neu in der Frauen-Serie im Einsatz ist die Österreicherin Emma Felbermayr (17).