Hier fährt Lewis Hamilton auf drei Rädern ins Ziel
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Irres Ende in Silverstone:Hier fährt Lewis Hamilton auf drei Rädern ins Ziel

Kimi unschuldig
Pirelli löst endlich das Plattfuss-Rätsel

Das Chaos-Finale von Silverstone begeisterte Millionen von TV-Zuschauern. Jetzt weiss man auch, warum es zu diesem dramatischen Ende kam.
Publiziert: 04.08.2020 um 14:40 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2020 um 13:22 Uhr
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Lewis Hamiltons linker Vorderreifen ist völlig zerfetzt.
Foto: HOCH ZWEI/Pool/REUTERS
Roger Benoit

Das Rätsel hinter den geplatzten Reifen bei Bottas, Sainz und am Ende auch noch Sieger Hamilton beim GP von Silverstone ist endlich geklärt.

Pirelli-Chef Isola klärt auf

Beim Reifensolisten Pirelli hat man die Antwort am Dienstag gefunden. Chef Mario Isola: «Schuld sind die ungewöhnlichen Rennumstände: Die zweite Safetycar-Phase nach 13 Runden führte dazu, dass praktisch alle Fahrer viel zu früh auf den harten Gummi wechselten. Das führte zu einem extrem langen Gebrauch des zweiten Reifensatzes. Wir sprechen da von fast 40 der 52 Runden. Und dies auf einer der anspruchvollsten Rennstrecken des WM-Kalenders.»

Autos zu schnell geworden

Der Italiener weiter: «Die höhere Geschwindigkeit der Autos machte die letzten Runden des Rennens für alle sehr hart. Zudem wurden ja die grössten G-Kräfte gemessen, mit denen Pirelli je zu tun hatte. Wie schnell die Autos geworden sind, zeigt schon der Vergleich der Pole-Position von 2019 und 2020. Es sind über 1,2 Sekunden Unterschied. Zudem wissen ja alle Fahrer, dass speziell der linke vordere Reifen in Silverstone immer schon Probleme gemacht hat.»

Vettel verlässt Strecke mit Szafenauer …

Bei Verstappen (Red Bull-Honda) stellte man nach dem späten Boxenhalt (der dem Holländer den Sieg kostete) über 50 Schnitte in den Reifen fest. Auch Vettel wunderte sich über einen «grossen Schnitt» in einem Ferrari-Reifen. Der Deutsche holte noch Platz zehn vor dem heranstürmenden Reifen-Opfer Bottas.

Vettel, der übrigens mit Racing Point-Chef Szafenauer die Strecke verliess, sagte einen klaren Satz: «Irgendwie habe ich das Vertrauen ins Auto verloren.»

Kimi verlor viele Teile

Eine Theorie des Plattfuss-Dramas betraf Kimi Räikkönen. Vier Runden vor Schluss verlor der Finne bei einem Bruch des Frontflügels am Alfa-Sauber einige Teile. Diese sind nun aber nicht für die Reifen-Schäden verantwortlich.

Gegen die Kimi-These sprach auch, dass es alle Reifen vorne links erwischte, also am Gummi, der auf der Highspeed-Strecke am meisten beansprucht wird.

Pirelli empfiehlt zwei Boxenstopps

Am kommenden Wochenende bringt Pirelli drei weichere Reifenmischungen als beim letzten Grand Prix nach England. Am liebsten hätte Pirelli den fünften WM-Lauf um zwei Runden verkürzt. Nun empfiehlt der Reifenlieferant aber allen zehn Teams, unbedingt zwei Boxenstopps zu machen.

Silverstone frisst die Reifen

Und Silverstone gilt ja als reifenfressende Piste. So stand 2013 dort der Grand Prix wegen zu vielen Reifenschäden vor dem Abbruch.

Und 2017 explodierte während des Rennens an beiden Ferrari der vordere linke Reifen – Vettel und Räikkönen wurden so zu einem Boxenstopp gezwungen.

Das Plattfuss-Finale 1987

PS. 1987 wurde der Schwede Stefan Johansson (McLaren-Porsche-TAG-Turbo) mit einem Plattfuss vorne rechts in Hockenheim noch Zweiter. Vor Ayrton Senna (Lotus-Honda) und hinter Nelson Piquet (Williams-Honda).

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