Drei Teams sind im Vergleich zum Vorjahr im freien Fall: Aston Martin-Mercedes hatte am Jahresende 280 Punkte, jetzt sind es erst 58. Beim eingeschüchterten Team von Milliardär Lawrence Stroll (wird in einer Woche 65) ist längst die Panik ausgebrochen.
Milliarden garantieren nichts
Der Kanadier, ein ungeduldiger Mensch, der seine Mitarbeiter hinter den Kulissen oft zusammenstaucht, hat sich mit seinen Netflix-Worten selbst keinen Gefallen getan: «Ich werde mit meinem Geld den WM-Titel holen!»
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In seiner neuen Fabrik, direkt neben der Silverstone-Strecke und einem Technologie-Center, soll dies möglich werden. Jetzt hat er den CEO Martin Whitmarsh (ex McLaren) freigestellt und den früheren Mercedes-Motorenchef Andy Cowell eingesetzt. Von Bullen-Genie Adrian Newey bekam er einen Korb.
Fahrer nicht vergessen
Stroll: «Mit Andy, dem neuen Motorenpartner Honda und dem Engagement unseres Titelsponsors Aramco sind wir auf dem richtigen Weg, ein Weltmeisterteam zu werden.»
Fehlen nur noch die richtigen Fahrer: Fernando Alonso (bald 43) fährt am Sonntag seinen 390. WM-Lauf und bringt das Team auch kaum mehr vorwärts. Besitzer-Sohn Lance Stroll (25) bleibt mit bereits 154 Rennen wohl ewig ein umstrittenes Anhängsel.
Wie früher Schumi oder Hamilton
Bei Red Bull hat die Lebensversicherung Max Verstappen (26) nach Spielberg Alarm geschlagen. «Man darf sich in diesem Sport nie zufriedengeben. Wir müssen uns als Team wieder verbessern.» Hier erinnert der Holländer stark an Vorgänger wie Schumi, Vettel oder Hamilton.
Dieses Trio machte auch Druck, als der Erfolg noch da war. Denn sie spürten, dass die Konzentration und der Hunger im Team nachliessen.
Max und die Baustellen
Bei Red Bull war es ein Mechaniker-Fehler am linken Hinterrad, der beim zu langen Boxenstopp Verstappens Gegner Lando Norris bis auf 1,7 Sekunden aufschliessen liess. Vorher lag der McLaren-Star acht Sekunden zurück.
Doch Max sieht noch andere Baustellen, wie die Reifenwahl sowie die Strategie. «Und bei meiner Kritik darf ich mich nicht aus der Schusslinie nehmen. Auch ich mache zu viele Fehler.»
Die grösste Baustelle, die Red Bull am Ende sogar den Konstrukteurs-WM-Titel kosten könnte, erwähnt der Holländer nicht: Teamkollege Sergio Pérez (34), der soeben mit einem unverständlichen Vertrag bis Ende 2026 vergoldet wurde. In den letzten fünf Rennen holte der Mexikaner lausige 15 WM-Punkte – Verstappen dagegen 101.
Neue Sauber-Sprüche
Zu den drei Absteigern 2024 neben Aston Martin gehört auch Alpine, das letztes Jahr 120 Punkte sammelte und jetzt mit neun Zählern sowie der starken Hand von Flavio Briatore langsam aus dem Tiefschlaf erwacht. Mit herrlichen Duellen zwischen Ocon und Gasly.
Nummer drei ist Sauber. Vor einem Jahr konnte man den letzten Platz mit 16:12-Punkten noch an Haas-Ferrari abtreten. Jetzt steht es 19:0 für Hülkenberg und Magnussen. Was sagt der Hinwiler Ersatz-Teamchef Alunni Bravi vor Silverstone? «Wir sind mehr als je zuvor entschlossen, dieses Wochenende einen Schritt nach vorne zu machen.»